Oberst André Wüstner, Bundesvorsitzender des Deutschen BundeswehrVerbandes. Foto: DBwV/Sarina Flachsmeier

Oberst André Wüstner, Bundesvorsitzender des Deutschen BundeswehrVerbandes. Foto: DBwV/Sarina Flachsmeier

06.04.2023
Von Christian Höb und Yann Bombeke

Pistorius bestätigt Umbau des Verteidigungsministeriums – Wüstner: „Längst überfällig, einzelne Verkrustungen abzuschlagen“

Berlin. Boris Pistorius treibt den Umbau seines Verteidigungsministeriums weiter voran: Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) sowie die Abteilung Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen im BMVg bekommen eine neue Spitze. Das bestätigte der Verteidigungsminister in einem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt. Ebenso bestätigte Pistorius, dass ein neuer Planungs- und Führungsstab eingerichtet wird, den Brigadegeneral Dr. Christian Freuding leiten soll.

Der Bundesvorsitzende, Oberst André Wüstner, begrüßte die anstehenden Veränderungen: „Es ist längst überfällig, einzelne Verkrustungen abzuschlagen, Strukturen neu zu ordnen und so die Führungsfähigkeit des Ministeriums zu verbessern. Und: „Der Verteidigungsminister macht das mit Bedacht, mutig, ohne Übermut, und mit dem Ziel, schnellstmöglich in den Kategorien Ausrüstung, Infrastruktur und Personal Fortschritte zu erzeugen.“

„Er beginnt somit, erste Weichen zu stellen und er wird auch noch weitere zu stellen haben – auch außerhalb des Ministeriums. In der Truppe wird das positiv wahrgenommen“, so Wüstner weiter. „Jeder weiß, dass wir bezogen auf den Schwerpunkt Landes- und Bündnisverteidigung Veränderungsbedarf haben.“

Planungsstab wird wieder eingeführt

In dieser Woche hatten Medien über den geplanten Umbau des Verteidigungsministeriums berichtet. Heute kam die Bestätigung in Form eines Schreibens des Ministers, adressiert an die Angehörigen des BMVg. So wird der vor einigen Jahren abgeschaffte Planungs- und Führungsstab wieder eingeführt. Die Leitung soll Brigadegeneral Christian Freuding übernehmen, aktuell noch Leiter des Sonderstabes Ukraine. Laut Informationen der Süddeutschen Zeitung hat sich Pistorius (SPD) zur Vorbereitung lange mit Amtsvorgänger Thomas de Maizière (CDU) unterhalten.

Für den Bundesvorsitzenden ist das eine gute Entscheidung: „Es ist gut und richtig, dass Bundesminister Boris Pistorius wieder einen Planungsstab einführt. Und es freut uns, dass mit Brigadegeneral Dr. Freuding nicht nur eine ausgewiesene Führungskraft, sondern eine Person mit breiter außenpolitischer Kompetenz ist“, sagte Oberst Wüstner. Und: „Manche trugen Dr. Freuding nach, dass er unter einer CDU-Ministerin Adjudant war und wollten seine Förderung verhindern. Anders Pistorius, ihm sind Parteibücher nicht wichtig, für ihn zählen Kompetenz, Vertrauen und Tatkraft. Wir wünschen Brigadegeneral Freuding alles Gute für diese erneut herausfordernde Aufgabe!“

De Maizière hatte den Planungsstab im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr 2012 abgeschafft. Seit 1968 hatte das Ministerium einen solchen Stab für die Erarbeitung und Analyse von zentralen militärstrategischen Zielen.

Neues Personal für Pistorius

An die Spitze des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) kommt Roland Börger, ein Fachmann aus dem Ministerium. Er folgt auf Ulrike Hauröder-Strüning, die nach Angaben des Verteidigungsministers bereits in den Ruhestand eingetreten ist. Neuer Abteilungsleiter für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (IUD) im Verteidigungsministerium wird Alexander Götz aus Niedersachsen, ein Experte für die Zusammenarbeit beim Katastrophenschutz. Er soll Ministerialdirektorin Barbara Wießalla auf diesem Posten beerben.

Nach den Osterfeiertagen will Pistorius seine Pläne im Rahmen von Mitarbeitendenversammlungen vorstellen und den Austausch mit den Angehörigen des BMVg suchen.

Pistorius hatte bereits zuvor eine Reihe von Personalentscheidungen getroffen. Er hat mit General Carsten Breuer bereits einen neuen Generalinspekteur ernannt, eine Staatssekretärin abgelöst und eine neue Präsidentin der Beschaffungsbehörde BAAINBw bestimmt.

Aktualisiert am 06.04.2023, 18:25 Uhr

 

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