Die F-35 gibt es in drei Varianten. Für die Bundeswehr soll die F-35A beschafft werden. Foto: Lockheed Martin

14.03.2022
Von Frank Jungbluth

Ministerin will F-35 für die nukleare Teilhabe kaufen: „Die deutsche Luftwaffe ist damit sehr gut aufgestellt“

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat am Montag erklärt, dass für die Luftwaffe das modernste Kampfflugzeug der Welt beschafft werden soll: Die Lockheed Martin F-35A. Die F-35 ist ein Mehrzweckkampfflugzeug mit Tarnkappen-Eigenschaften. Für die Luftwaffe sollen 35 Maschinen des Typs beschafft werden, eine F-35A kostet zurzeit circa 78 Millionen Euro.

„Nach sorgfältiger Betrachtung aller Optionen, die auf dem Tisch lagen, habe ich mich entschieden für die Aufgabe der nuklearen Teilhabe die Beschaffung von Flugzeugen des Typs F35 einzuleiten. Die F-35 hat ein einzigartiges Kooperationspotenzial mit unseren NATO-Verbündeten und weiteren Partnern in Europa. Für die Rolle des elektronischen Kampfs haben wir uns für die Weiterentwicklung des Eurofighters entschieden und damit bleibt wichtige Schlüsseltechnologie in Deutschland und in Europa. Darüber hinaus sichern wir uns eine starke deutsche Rolle im zukünftigen System FCAS (Future Combat Aircraft System)“, sagte die Ministerin während einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz gemeinsam mit dem Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz.

Gerhartz erklärte: „Auf Putins Aggressionen kann es meiner Sicht nur eine Antwort geben.  Das ist Geschlossenheit und glaubwürdige Abschreckung. Deshalb war es richtig, die Entscheidung so zu treffen für die F-35, das war jetzt ohne Alternative. Die F-35 ist das modernste Kampfflugzeug weltweit und viele unserer Partner gerade hier in Europa haben sich ebenfalls für dieses Flugzeug entschieden. Zusammen mit den Partnern im Bündnis werden wir so unsere Fähigkeit stärken, den NATO-Luftraum zu sichern, glaubwürdig abzuschrecken und unser Bündnis – wenn es sein muss – auch zu verteidigen.“

Oberstabsfeldwebel Heiko Stotz, Vorsitzender Luftwaffe im DBwV, begrüßt, „dass die bis dato unsäglich lange geführte Diskussion zur Tornado Nachfolge und natürlich somit auch zur Weiterführung der nuklearen Teilhabe als Bündnisverpflichtung nun beendet worden ist. Wir haben jetzt eine Entscheidung. Die F-35 hat sich in den vergangenen Jahren in der NATO als Referenzsystem etabliert und birgt mit Blick auf die Übernahme der nuklearen Teilhabe das geringste Integrationsrisiko.“

„Natürlich sind die Begleitumstände, die das Ganze nun beschleunigt haben, mehr als tragisch und nicht hinnehmbar. Nun gilt es zügig das Foreign Military Sales Verfahren (FMS) voranzutreiben und die Rahmenbedingungen, wie Ausbildung der Piloten, technische Logistik und Verfahren auszuplanen und in die Tat umzusetzen“, sagt Stotz. Mögliche Einsätze im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung müssten dabei immer im Blick behalten werden, „das haben uns die Ereignisse der letzten Wochen ganz deutlich vor Augen geführt.“

Die nächsten acht Jahre in denen der Tornado nun weiter den Übergang gestalten müsse, gelte es im Hinblick auf das Personal und die Umrüstung auf das neue Waffensystem intelligent zu nutzen, um Synergieeffekte zur erzeugen und geeigneten Nachwuchs zu generieren, erklärt der Vorsitzende Luftwaffe im Deutschen BundeswehrVerband, Oberstabsfeldwebel Heiko Stotz, weiter.

Der Inspekteur der Luftwaffe hat die Vorteile des Kaufs der F-35A noch einmal deutlich gemacht: „Es ist ein Kampfflugzeug der 5. Generation und es ist marktverfügbar. Es ist das richtige Zeichen, dass wir uns für ein marktverfügbares System entschieden haben, damit wir die Modernisierung der Streitkräfte beschleunigen können. Wir werden auch den Eurofighter für den elektronischen Kampf befähigen. Zusammen mit dem Eurofighter für den elektronischen Kampf und der F-35 ist die Luftwaffe damit sehr gut für die Zukunft aufgestellt“, betont Generalleutnant Ingo Gerhartz.

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