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Am 22. Juni 1941 griff Nazideutschland die Sowjetunion an. Das Foto zeigt Soldaten mit einem Panzerspähwagen und einer Panzerabwehrkanone in den Anfangstagen des Überfalls im Gefecht am Rande einer Ortschaft. Foto: picture alliance/ullstein bild
Vor 80 Jahren startet Nazideutschland das „Unternehmen Barbarossa” und überfällt die Sowjetunion. Der deutsch-sowjetische Krieg geht vor allem für seine menschenverachtende Brutalität in die Geschichte ein.
Den Plan hat Nazi-Deutschland schon länger, am 22. Juni 1941 folgt die Tat. An diesem Tag greift die Wehrmacht mit fast 3,3 Millionen Soldaten die Sowjetunion an. Vom Überfall unter dem Decknamen „Unternehmen Barbarossa“ erhofft sich die deutsche Führung ähnlich schnelle Erfolge wie bereits zuvor im seit September 1939 tobenden Zweiten Weltkrieg; große Teile Europas haben die Deutschen zu diesem Zeitpunkt bereits besetzt. Gleichzeitig ist etwas grundsätzlich anders. Der ohne Kriegserklärung erfolgte Angriff auf Stalins Reich – der Sowjetführer vertraut noch auf einen geheimen, erst im August 1939 abgeschlossenen Nichtangriffspakt mit Deutschland – ist von Anfang an als Vernichtungsfeldzug angelegt. Hitlers Ziel der Ausrottung des Judentums und des Kommunismus wird barbarisch verfolgt. „Lebensraum im Osten“ soll nach der menschenverachtenden NS-Ideologie geschaffen werden.
Dazu ist der Nazi-Clique jedes Mittel recht. Rücksichtslos gehen SS und Wehrmacht bei ihrem Vormarsch auch gegen die Zivilbevölkerung vor. Bis heute eines der bekanntesten Symbole für die Verletzung des Völkerrechts ist der vom Oberkommando der Wehrmacht erlassene sogenannte Kommissarbefehl: Politische Kommissare der Roten Armee seien sofort nach ihrer Gefangennahme zu liquidieren. Und im Sühnebefehl wird im September 1941 angeordnet, dass für jeden aus dem Hinterhalt getöteten deutschen Soldaten 50 bis 100 Zivilisten zu töten seien. Bis Ende 1941 geraten mehr als drei Millionen Rotarmisten in deutsche Kriegsgefangenschaft, zwei Millionen von ihnen sterben innerhalb weniger Monate an Hunger und Krankheiten. Im Laufe des Krieges verlieren weitere 1,3 Millionen sowjetische Soldaten ihr Leben, viele sterben beim Einsatz in der Zwangsarbeit auf deutschem Boden.
Schlachten von Moskau und Stalingrad bringen die Wende
Während die überraschte Rote Armee in den ersten Monaten den Deutschen wenig entgegenzusetzen hat, ist die Lage bald eine andere. Unter anderem Versorgungsprobleme und der starke russische Winter bringen den Angriff nahezu zum Erliegen. Die Sowjetunion hingegen mobilisiert ungeahnte Kräfte im Großen Vaterländischen Krieg, wie er auf ihrer Seite bald genannt wird. Die Schlacht um Moskau Ende 1941 und vor allem die Schlacht um Stalingrad 1942/43 gelten als Wendepunkte.
Doch bis zum Ende des Krieges soll es noch lange dauern. Nicht nur der Holocaust an den Juden dauert damit an. Es kommt zu Kriegsverbrechen auf beiden Seiten. Auch die Zivilbevölkerung leidet bis zum Schluss. Denn auf ihrem Rückzug setzen die Deutschen auf eine Politik der verbrannten Erde – wortwörtlich.
Prägend für den Krieg im Osten ist auch der Partisanenkrieg. Die Sowjetunion setzt – wie auch andere Staaten – im Kampf auf die Untergrundkämpfer, die den Deutschen schwer zusetzen. Die wiederum gehen mit äußerster Brutalität und Massakern vor allem seitens der SS, aber auch der Wehrmacht, gegen echte oder vermeintliche Partisanen vor. Insbesondere Juden werden unter diesem Vorwand ermordet.
Mit der „Operation Bagration” – gestartet am 22. Juni 1944 exakt drei Jahre nach dem deutschen Überfall – kann die Rote Armee der Wehrmacht schließlich ihre schwerste Niederlage beibringen. Doch der Zweite Weltkrieg tobt in Europa noch bis zum 8. Mai 1945, dann kapitulieren die Deutschen. Bis dahin verlieren im deutsch-sowjetischen Krieg auf sowjetischer Seite insgesamt bis zu 27 Millionen Menschen ihr Leben, davon knapp die Hälfte Soldaten. Im gesamten Zweiten Weltkrieg sterben auf deutscher Seite zwischen sechs und sieben Millionen Menschen, weit überwiegend Soldaten. Die Forschung geht davon aus, dass mindestens eine halbe Million, möglicherweise sogar bis zu einer Million deutscher Soldaten die sowjetische Kriegsgefangenschaft nicht überlebten.
Bereits Anfang Juni erinnerte der Deutsche Bundestag an den Überfall auf die Sowjetunion und gedachte der Opfer des Krieges. Außenminister Heiko Maas und Vertreter aller Fraktionen verurteilten den Überfall als Beginn eines „Vernichtungskrieges”. „Voll Trauer und Scham verneigen wir uns vor den mehr als 30 Millionen Menschen, die allein in Mittel- und Osteuropa zwischen 1939 und 1945 ihr Leben lassen mussten”, sagte Maas. Es grenze an ein Wunder, dass diese Länder den Deutschen die Hand zur Versöhnung gereicht hätten. Für diese Aussöhnung dürfe es „nie einen Schlussstrich geben”.
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