Deutsche Kampfpanzer Leopard 2 im litauischen Winter: Seit fünf Jahren demonstriert die NATO im Baltikum Geschlossenheit. Foto: NATO eFP Battlegroup Lithuania/Twitter

Deutsche Kampfpanzer Leopard 2 im litauischen Winter: Seit fünf Jahren demonstriert die NATO im Baltikum Geschlossenheit. Foto: NATO eFP Battlegroup Lithuania/Twitter

09.02.2022
Yann Bombeke/mit Material von dpa

Fünf Jahre Mission EFP in Litauen

Seit fünf Jahren demonstriert die NATO an ihrer Ostflanke Geschlossenheit – ebenso lange ist die Bundeswehr an der Bündnis-Mission NATO Enhanced Forward Presence beteiligt und leistet in Litauen ihren Beitrag zur Bündnisverteidigung.

Die völkerrechtswidrige Annexion der Krim durch Russland im März 2014 war nicht nur für die direkt betroffene Ukraine ein Schock, sondern auch für den Westen. Für die NATO-Mitgliedstaaten wurde auf unangenehme Weise deutlich, dass die Landes- und Bündnisverteidigung wieder in den Vordergrund gerückt werden muss. Vor allem die östlichen NATO-Partner zeigten sich beunruhigt angesichts der aggressiven russischen Politik und forderten Beistand. Sie bekamen ihn: Das Bündnis verstärkte die Präsenz in Polen, in den baltischen Staaten sowie an der Südostflanke in Rumänien und Bulgarien. Im Februar 2017 machten sich erstmals deutsche Soldatinnen und Soldaten auf den Weg ins Baltikum: Die Bundeswehr übernahm die Führungsrolle bei der Mission NATO Enhanced Forward Presence (EFP) in Litauen.

Aktuell sind es rund 550 deutsche Soldatinnen und Soldaten, die in dem kleinen baltischen Staat gemeinsam mit Kameradinnen und Kameraden aus wechselnden Verbänden aus den Niederlanden, Tschechien, Kroatien, Norwegen, Belgien, Luxemburg, Frankreich und Island ihren Dienst leisten. Insgesamt hat die Battlegroup eine Stärke von rund 1200 Männern und Frauen.

Und die Kräfte sollen verstärkt werden: Anfang der Woche kündigte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bei ihrem Truppenbesuch in Munster an, dass weitere 350 Soldatinnen und Soldaten zeitnah nach Litauen verlegt werden sollen. Diese Aufstockung war ursprünglich für Mai geplant, wird nun aber aufgrund der sicherheitspolitischen Lage vorgezogen, sehr zum Gefallen der litauischen Regierung: „Ich begrüße die Entschlossenheit unserer deutschen Verbündeten“, twitterte Staatspräsident Gitanas Nauseda am Montag und fügte auf Deutsch hinzu: „Danke schön, Deutschland!“. Die Einheit und das Engagement der Nato zur Stärkung der Abschreckung in der Region seien von entscheidender Bedeutung.

In dieser Woche wurde zudem auf dem Militärstützpunkt Rukla nordwestlich der Hauptstadt Vilnius ein Kommandowechsel vollzogen: Mit der 11. Rotation übernahm Oberstleutnant Daniel Andrä die Führung des Kontingents von Oberstleutnant Hagen Ruppelt. Über die Einsatzvorbereitung des Panzergrenadierbataillons 411 aus Viereck haben wir vor wenigen Wochen mit Oberstleutnant Andrä in unserem Podcast gesprochen.

Die NATO-Präsenz in den baltischen Staaten – in Estland und Lettland sind ebenfalls multinationale Battlegroups im Einsatz – könnte einem groß angelegten Angriff militärisch nur wenig entgegensetzen. Aber das Signal ist klar: Das Bündnis steht an der Seite seiner Mitglieder. Schon früh gab es Versuche, die NATO-Partner im Baltikum zu diskreditieren und Unruhe in der Bevölkerung zu schüren. So wurden kurz nach Beginn der Mission im Februar 2017 gezielte Gerüchte über eine angebliche Vergewaltigung einer einheimischen Minderjährigen durch deutsche Soldaten gestreut – eine gezielte Fake-News-Attacke, wie sich schnell herausstellte.
Dem Einsatz und der Entschlossenheit der NATO-Partner konnten solche Attacken jedoch nichts anhaben: Heute wird in Rukla mit einer feierlichen Zeremonie der nun fünf Jahre andauernde Einsatz gewürdigt.

Mit Rat und Hilfe stets an Ihrer Seite!

Nehmen Sie Kontakt zu uns auf.

Alle Ansprechpartner im Überblick