Die Schirmherrin des Veteranenkongresses 2025, Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (vorn, Mitte) mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Kongresses. Foto: DBwV/Yann Bombeke

Die Schirmherrin des Veteranenkongresses 2025, Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (vorn, Mitte) mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Kongresses. Foto: DBwV/Yann Bombeke

11.09.2025
gk

2. Nationaler Veteranenkongress: Eine Erfolgsgeschichte wird fortgeschrieben

Auf Einladung des Deutschen BundeswehrVerbandes diskutierten jetzt in Berlin Veteranen sowie Vertreter aus Politik, Bundeswehr, Wissenschaft und Zivilgesellschaft ihre künftige Arbeit. Klar im Blick war dabei der Nationale Veteranentag, der im kommenden Jahr zum zweiten Mal stattfinden wird.

Nach dem erfolgreichen Auftakt des ersten Veteranenkongresses des Deutschen BundeswehrVerbandes im vergangenen Jahr ist jetzt die Zukunft weiter gestaltet worden: Zum 2. Nationalen Veteranenkongress waren am 10. Und 11. September erneut Veteraninnen und Veteranen, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Bundeswehr, Wissenschaft, Unternehmen und Zivilgesellschaft zusammengekommen, um Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen und gemeinsam den Weg für die Zukunft der Veteranenkultur in Deutschland festzulegen. 

Schirmherrin der Veranstaltung war Julia Klöckner, Präsidentin des Deutschen Bundestages. „Ohne Ihr aller Engagement hätte es den ersten Nationalen Veteranentag nicht gegeben“, sagte die CDU-Politikerin in ihrem Grußwort unter anderem. Dabei sei die Einführung eines Veteranentages längst überfällig gewesen, auch um das Band zwischen Bundeswehr und Gesellschaft wieder zu stärken. Für sie sei der 15. Juni 2025 – an diesem Tag ist der Nationale Veteranentag erstmals begangen worden – ein „Einschnitt im Umgang des Landes mit der Bundeswehr gewesen“.

An diesem Tag sei eigentlich Selbstverständliches öffentlich sichtbar geworden: Dankbarkeit und Respekt für die Angehörigen der Bundeswehr und ihren Einsatz für die Sicherung von Frieden, Freiheit und Demokratie. Letztlich sei der Nationale Veteranentag, den die Veteranenbewegung und der DBwV zu Recht eingefordert hätten, ein voller Erfolg gewesen.

Dies unterstrich auch Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert. Der Veteranentag war „ein Riesenschritt nach vorn für die Veteranenbewegung und eine wahnsinnig tolle Veranstaltung“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen BundeswehrVerbandes und Leiter des DBwV-Veteranenkongresses. Wie er betonte, sei ein starker Veteranentag nicht nur ein starkes Zeichen für die Resilienz Deutschlands, sondern auch ein motivierendes Signal an alle noch aktiven Soldaten und den Nachwuchs für die Bundeswehr. Zudem habe die öffentliche Anerkennung auch einen positiven Effekt auf an PTBS leidende Soldatinnen und Soldaten.

Nun gelte es den Blick nach vorne zu richten und auszuloten, was im kommenden Jahr beim zweiten Nationalen Veteranentag noch besser gemacht werden könne, so Bohnert. Genau das war eines der Ziele des 2. Veteranenkongresses des Deutschen BundeswehrVerbandes. Schließlich sei der Veteranentag noch längst nicht im kulturellen Gedächtnis der Deutschen verankert: „Der Weg bleibt steinig“, sagte er. 

Auf prominente Unterstützung kann die Veteranenbewegung, neben dem DBwV gehören dazu mittlerweile rund 30 bundesweit aktive Vereine und Verbände, bauen. Per Videobotschaften sprachen Generalstabsarzt Dr. Nicole Schilling, stellvertretende Generalinspekteurin, der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags Henning Otte (CDU) den Veteraninnen und Veteranen Dank und Anerkennung aus.

„Ich rufe Ihnen Mut zu, Ihre Ziele hartnäckig weiter zu verfolgen“, sagte Generalleutnant André Bodemann. Es sei wichtig, mit einer Stimme zu reden. Nur dann könne man Erfolg haben, so der Stellvertreter des Befehlshabers des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr und Kommandeur Territoriale Aufgaben. „Ich danke Ihnen für die Initiative und Ihren Einsatz für die Sache der Veteranen“, so General Bodemann zu den Tagungsteilnehmern: „Ich bin bereit zu unterstützen, wo ich kann.“

Auf einen wesentlichen Punkt wies neben anderen Rednern auch Thomas Röwekamp hin. Der Anspruch des Veteranentags müsse sein, dass er nicht von staatlicher Seite, sondern aus der Mitte der Gesellschaft organisiert wird, so der CDU-Politiker und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages. In der heutigen Zeit sei es zudem wichtig, darüber zu diskutieren, wie verteidigungsfähig Deutschland ist. Wenn eine Mehrheit der Deutschen für eine Wehrpflicht plädiere, sich ihn aber nur eine Minderheit für sich selbst vorstellen könne, bestehe die große Aufgabe darin, dieses Mindset zu ändern. In dieser Debatte in der Mitte der Gesellschaft könnten Veteranen eine wichtige Rolle spielen.

Veteranenbewegung wurde gestärkt

Aus Sicht von Kapitän z.S. Stephan Küttler, Referatsleiter EBU III 5 im Bundesministerium der Verteidigung, ist der diesjährige Veteranentag „ein ganzheitlicher Erfolg gewesen, der die Veteranenbewegung gestärkt hat.“ Nun gelte es, ihn behutsam weiterzuentwickeln. Dies könne beispielsweise durch eine stärkere Einbindung der Wirtschaft, mehr Internationalität und mehr Ausrichtung auf Familien geschehen. 

Ähnliche Forderungen kamen auch aus der Mitte der Kongressteilnehmer, die sie zuvor in Workshops erarbeitet hatten. Dazu zählt unter anderem eine bessere, das heißt frühere Werbung für den Veteranentag, ein sukzessives Ausweiten in die Fläche und eine stärkere Einbindung von Bund, Ländern und Kommunen. Ebenso sollte ein Veteranenausweis eingeführt werden, um die Stellung der Bundeswehrveteranen in der Gesellschaft zu stärken. Und: An der Zentralveranstaltung vor dem Bundestag sollte unbedingt festgehalten werden. Ein klares Signal dafür fiel dann auch erfreulicherweise noch am ersten Tag des Kongresses – direkt nach dem Besuch der Bundestagspräsidentin: Auch 2026 soll die Veranstaltung wieder vor dem Reichstagsgebäude stattfinden.

In einem Impulsvortrag blickte Prof. Dr. Sönke Neitzel von der Universität Potsdam auf die Entwicklung der nationalen Veteranenkultur in Deutschland zurück. Erst mit dem „Einsatz in Afghanistan ist die Bundeswehr erwachsen geworden“, befand der Militärhistoriker. Erst als sich die deutsche Gesellschaft wieder in dieser Dimension mit den Themen Tod, Verwundung und Trauma auseinandersetzen musste sie sich wieder mit dem Kern des Soldatenberuf und der Frage beschäftigen, wie sie damit umgehen muss.

Dem Krieg in Afghanistan vorausgegangen waren die schrecklichen Terroranschläge vom 11. September. 24 Jahre später gedachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 2. Nationalen Veteranenkongresses den Opfern mit einer Schweigeminute.

Eine von Oberstleutnant Bohnert moderierte Gesprächsrunde mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages und Mitgliedern des Verteidigungsausschusses rundete den 2. Veteranenkongress ab. Vivian Tauschwitz (CDU), Claudia Moll (SPD) und Robin Wagener (Bündnis 90/Die Grünen) stellten dabei nicht nur ihre persönliche Sicht dar, sondern stellten sich auch den Fragen der Kongressteilnehmer. Und Bohnert nutzte die Gelegenheit, um den Parlamentariern die am Vortag in den Workshops erarbeiteten Ideen und Forderungen mitzuteilen. Die für den Deutschen BundeswehrVerband und alle anderen teilnehmenden Vereine und Stiftungen wichtigste Botschaft der Politiker war, dass die „Veteranen-AG“ im Bundestag wiederbelebt wird.

In der vergangenen Legislaturperiode hatten sich die zuständigen Abgeordneten der Ampelregierung (Johannes Arlt (SPD), Nils Gründer (FDP) und Merle Spellerberg (Bündnis 90/Die Grünen) und die CDU/CSU-Fraktion mit ihrer Vertreterin Kerstin Vieregge zusammengeschlossen, um die Einführung des Veteranentages überfraktionell voranzutreiben. Mit Erfolg, trotz aller Streitereien in der Ampel. Nun wollen Tauschwitz, Moll und Wagener den Geist der Veteranen-AG wiederaufleben lassen und sich im Schulterschluss für die Anliegen der Veteranen einsetzen. 

Hintergrund

Der erste Nationale Veteranenkongress fand im Februar 2024 im Herzen Berlins statt. Erstmals trafen sich damals zahlreiche Akteure der deutschen Veteranenbewegung unter einem Dach, tauschten sich über ihre Ziele und Forderungen aus. Gemeinsame Forderungen wurden schließlich mit einer gemeinsamen Stimme an Politik, Wirtschaft und Medien transportiert. Der Veteranenkongress hat maßgeblich zur darauffolgenden Verabschiedung des Veteranentages im Deutschen Bundestag beigetragen.

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#Veteranenpolitik
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Für alle, die nicht persönlich dabei sein konnten, wird der zweite Tag des 2. Nationalen Veteranenkongresses auf dem YouTube-Kanal des DBwV abrufbar sein.

Aktualisiert am 11.09.2025, 18:10 Uhr

 

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