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EUROMIL-Präsident Emmanuel Jacob erinnerte an die Geschichte der Menschenrechte. Foto: EUROMIL
Eine Herausforderung für Streitkräfte, die nicht jeder sofort auf dem Schirm hat: Mit den möglichen Auswirkungen des Klimawandels befasste sich unter anderem das EUROMIL-Präsidium auf seiner jüngsten Sitzung in Budapest. Ein außerordentlicher Kongress ergänzte das Treffen. Unter den rund 80 Delegierten aus 23 EUROMIL-Mitgliedsverbänden waren natürlich auch Vertreter des BundeswehrVerbands, an der Spitze DBwV-Vize Andreas Steinmetz und Schatzmeister Jörg Greiffendorf.
Für ein Grußwort durfte EUROMIL einen prominenten Gast willkommen heißen: Der ungarische Verteidigungsminister Tibor Benk? betonte, dass es beim ungarischen Militär seit 26 Jahren Interessenvertretungen gebe und dass bei der Modernisierung des soldatischen Dienstes in Ungarn der menschliche Faktor der bedeutendste sei. Um den Herausforderungen auf internationaler Ebene zu begegnen und die Verpflichtungen gegenüber EU und Nato zu erfüllen, müsse sich die Armee einer kritischen Selbstüberprüfung unterziehen. Als drängendste Probleme sieht Benk? den demografischen Wandel im Zusammenhang mit illegaler Migration und den internationalen Terrorismus. Da alle europäischen Streitkräfte vor Herausforderungen bei der Personalgewinnung und -bindung stünden, bewerte er den Austausch von Erfahrungen und „best practices“ bei EUROMIL als positiv. Er unterstrich den Wert des Dialogs mit Berufsverbänden und Gewerkschaften und die Fürsorgepflicht des Dienstgebers für sein Personal.
Es schloss sich eine Diskussion an über neue Herausforderungen für europäische Streitkräfte zwischen László Domján vom ungarischen Verteidigungsministerium, Alexander Verbeek (Institute for Planetary Security) und Peter Vojtek (ZVSR), die von Marcell Hajdók (HOSZ) geleitet wurde. Im Schwerpunkt ging es um die Auswirkungen des Klimawandels. Domján stellte klar, dass Sicherheit und Verteidigung einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft bekommen hätten. Das sei auf die aktuelle sicherheitspolitische Lage in Europa, den häufigen Wechsel von Regierungen in EU-Mitgliedstaaten und die mit dem Klimawandel verbundene Migration zurückzuführen. Neben den bereits steigenden Investitionen in den EU-Mitgliedsstaaten spiele der menschliche Faktor – besonders die psychische und physische Verfassung der Soldaten – eine immer größere Rolle.
Verbeek zeichnete die Klimaentwicklung der letzten 800 000 Jahre nach und sagte, dass mit der industriellen Revolution die Auffälligkeiten angefangen hätten. Vermutlich hänge das mit dem Bevölkerungswachstum und dem steigenden Wohlstand zusammen, denn eine immer größere Zahl von Menschen fahre Auto, verreise per Flugzeug und konsumiere zahlreiche Güter. Deswegen seien Wassermangel und ein weiterer Temperaturanstieg vorhersehbar. Spätestens zum Ende dieses Jahrhunderts werde dies der Menschheit zu schaffen machen. Daraus könnten Probleme entstehen, die sogar den Einsatz von Militär erforderlich machten.
Im Nahen Osten seien die Preise für Nahrung bereits flächendeckend angestiegen, sodass ärmere Menschen bedroht seien. Das habe eine verstärkte Zuwanderung in die Städte zur Folge. Also müssten die Strukturen in den Ländern gestärkt werden, aus denen die illegale Migration hauptsächlich komme. Vojtek erinnerte auch an den Global Peace Index 2018 (etwa: Weltfriedensindex) und betonte: „Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg.“
EUROMIL-Präsident Emmanuel Jacob hatte die Veranstaltung mit einem Video zum Thema „70 Jahre UN-Menschenrechts-Charta“ eröffnet und dem Präsidenten des ungarischen Mitgliedsverbands HOSZ, János Czövek, für die Gastfreundschaft gedankt. Zum Schluss sprachen die Teilnehmer in drei Workshops über die Rekrutierung, Gleichstellung und Ansprechpartner der EUROMIL-Mitgliedsverbände in Auslandseinsätzen.
Auch Formalien wurden abgearbeitet: EUROMIL heißt nun „Vereinigung europäischer Militärverbände und Gewerkschaften“, weil einige seiner Mitgliedsverbände Gewerkschaften sind. Der mazedonische Berufsverband NSO ist neues Mitglied, der serbische Berufsverband NEZAVINOST und der rumänische Berufsverband LMP haben einen Beobachterstatus erlangt.
Die 118. Sitzung des EUROMIL-Präsidiums war von neuen Informationen durch die Gastredner und guten Diskussionen zwischen den Teilnehmern geprägt. Der DBwV-Delegation wurde eindrücklich vor Augen geführt, welche Auswirkungen der Klimawandel haben wird.
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