Personalratsvertreter ziviler Beschäftigter aus Süddeutschland trafen sich zur zweitägigen Tagung unter Leitung von RAI Alexander Träsch zum kollegialen Austausch. Foto: DBwV/ik

Personalratsvertreter ziviler Beschäftigter aus Süddeutschland trafen sich zur zweitägigen Tagung unter Leitung von RAI Alexander Träsch zum kollegialen Austausch. Foto: DBwV/ik

17.10.2025
ik

Fach- und Zielgruppentagung „Zivile Beschäftigte“ in Langenau: Austausch, Information und Impulse für die Zukunft

Langenau. Rund 40 Personalratsvertreter ziviler Beschäftigter aus Süddeutschland trafen sich zur zweitägigen Tagung im Lobinger Hotel Weisses Ross in Langenau. Unter Leitung von RAI Alexander Träsch standen praxisnahe Informationen, Workshops und kollegialer Austausch im Mittelpunkt – zugeschnitten auf die Bedürfnisse von Tarifbeschäftigten und Beamten.

Für Tarifbeschäftige: VBL – Zusatzversorgung und Personalbearbeitung unter der Lupe 

Tatjana Baumstark vom Kundenservice der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) informierte per Videokonferenz über die Möglichkeiten der Pflicht- und freiwilligen Zusatzrente für Tarifbeschäftigte. Mit über 4.500 beteiligten Arbeitgebern und rund fünf Millionen Versicherten ist die VBL eine tragende Säule der Altersvorsorge im öffentlichen Dienst. Baumstark erläuterte die Vertragsbedingungen, die Berechnung der Leistungen und die Nutzung des persönlichen Online-Zugangs. Besonders gefragt waren Informationen zur Umwandlung privater Riesterverträge und zum Rentenbezug. Die praxisnahe Präsentation und die kompetente Beantwortung zahlreicher Fragen zeigten: Digitale Formate wie diese sind ein wertvolles Instrument für die Interessenvertretungen vor Ort.

Referatsleiterin Astrid Wenig vom BAPersBw stellte die Arbeit der Fachaufsicht Personalbearbeitung für Tarifpersonal vor. Im Mittelpunkt stand die Kontrolle der Personalprozesse in den BwDLZ. In einer lebhaften Diskussion wurden Unterschiede bei Eingruppierungen und Einstufungen thematisiert, die aus Sicht der Teilnehmenden bei vergleichbarer Tätigkeit nicht nachvollziehbar sind. Referatsleiterin Wenig beantwortete zahlreiche Fragen zu Entgeltgruppen, Bewerbungsverfahren und Aufstiegsmöglichkeiten, verwies aber auch auf die Zuständigkeit der Beschäftigungsdienststellen. Sie betonte die Herausforderungen, die sich aus unterschiedlichen Berufsbezeichnungen bei ähnlicher Ausbildung ergeben – ein Thema, das die korrekte Eingruppierung zunehmend komplex macht.

Aktuelle Themen für Beamte im Fokus 

Parallel erhielten die Beamten wertvolle Einblicke in aktuelle Themen rund um Personalgewinnung, Fürsorge und strategische Planung. Ramtfr Tamara Rohleder vom Karrierecenter München präsentierte kreative Ansätze zur Gewinnung zivilen Personals. Neben klassischen Printmedien und Radio werde verstärkt auf Social Media, selbstproduzierte Reels und Plattformen wie LinkedIn und Indeed gesetzt. Mit gezielten Aktionen – etwa Popup-Stores, Girls’ Days und Jobmessen – wird aktiv um Fachkräfte geworben. Rohleder betonte, dass das Karrierecenter seine Unterstützung über die BwDLZ anbietet, diese jedoch bislang zu wenig genutzt wird

ERH-Vorsitzender Oberstabsfeldwebel a.D. Bernhard Hauber informierte über zentrale Vorsorgethemen wie Beihilfe, Pflege, Erstattungsfähigkeit und Ergänzungstarife. Obwohl seine Expertise vor allem Berufssoldaten betrifft, sind die Herausforderungen für Beamte vergleichbar. Besonders hob Hauber die Bedeutung frühzeitig hinterlegter Vollmachten für den Notfall hervor – nicht erst mit Eintritt in den Ruhestand.

Landesvorsitzender Oberstleutnant a.D. Josef Rauch stellte den „Operationsplan Deutschland“ vor und erläuterte die notwendigen strukturellen Anpassungen innerhalb der Wehrverwaltung. Die Beamten zeigten sich kritisch gegenüber dem langsamen Fortschritt bei der Umsetzung und forderten mehr Tempo bei der strategischen Neuausrichtung.

Perspektiven auf aktuelle Herausforderungen

In seinem letzten Vortrag in Süddeutschland als Vorsitzender des Fachbereichs Zivile Beschäftigte im DBwV gab Klaus Scharf einen Überblick über die Arbeit verschiedener Arbeitsgruppen zur Zukunftssicherung und Regenerationsplanung für Tarifbeschäftigte. Er erläuterte die Position des DBwV zur Übertragung von Tarifergebnissen und zur verfassungsgemäßen Alimentation der Beamten. Zudem thematisierte er die Befähigung der Wehrverwaltung im Kontext des Zielbilds 2030 für eine leistungsfähige Verteidigungsverwaltung.

Juliane Richter von der Abteilung R informierte über aktuelle Rechtsprechung zu unterschiedlichen Themen aus der Arbeitswelt der Arbeitnehmer und Beamten wie zur Überstundenvergütung bei Teilzeitbeschäftigten, Kürzungsmöglichkeiten von Urlaub nach Elternzeit-Mutterschutz und zum Ablauf eines Betrieblichen Eingliederungsmanagements.

M.Eng. Melanie Haschberger von der Universität der Bundeswehr beleuchtete in ihrem Vortrag die moralischen Herausforderungen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Anwendungsbeispiele wie Gerichtsurteile oder lebenswichtige Entscheidungen zeigten eindrücklich, wo ethische Grenzen notwendig sind. Ihr Fazit: KI kann vieles – aber keine Verantwortung übernehmen.

Mit wertvollen Impulsen, intensivem Austausch und praxisnahen Informationen war die Tagung ein voller Erfolg – die Vorfreude auf Tagung im kommenden Jahr ist spürbar.

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