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Hohe Bedarfsträgerforderungen, die das BAPersBw erfüllen soll, und die individuellen Wünsche von Soldatinnen und Soldaten führen häufig zu Zielkonflikten, die sich nicht immer einfach lösen lassen. Foto: Bundeswehr/Wilke
Sabine Grohmann leitet seit 2018 das Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr. In der aktuellen Ausgabe unseres Magazin „Die Bundeswehr“ sprachen wir mit ihr über den aktuellen Stand bei der Trendwende Personal. Was sie uns darüber berichtete und wie ihr Amt durch die Krise kommt, lesen Sie hier.
Sehr geehrte Frau Präsidentin, als Präsidentin sind Sie verantwortlich für 4.500 Beschäftigte in Uniform und Zivil im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr: Wie kommen Sie und Ihr Amt durch die Krise?
Personalmanagement in der aktuellen Covid-19-Situation stellt uns vor Herausforderungen, die unser Handeln vermutlich noch länger bestimmen werden. Der Schutz meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht für mich hierbei an erster Stelle – zusammen mit den Beschäftigten der Karrierecenter und des Assessmentcenters für Führungskräfte sind das sogar über 7.000 Menschen. Das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw) hat frühzeitig und aktiv umfangreiche Auflockerungs- und Schutzmaßnahmen entlang der ministeriellen Weisungslage erarbeitet, umgesetzt und passt diese fortlaufend an, wo dies geboten ist. Hierbei war und ist von Vorteil, dass uns große Gestaltungsspielräume eingeräumt wurden, um individuell, passgenaue und bedarfsgerechte Lösungen finden zu können. In unseren Dienststellen, Kasernen und Liegenschaften arbeiten daher nun weniger Menschen in den Büros und wir nutzen Telearbeit, mobiles Arbeiten und Heimarbeit, wo immer das geht. Aber wir haben gerade auch in dieser besonderen Situation nochmals deutlich gemerkt, was ich bereits im Rahmen unserer großen Organisationsuntersuchung im vergangenen Jahr in den Vordergrund gestellt habe: Die erheblichen Chancen der Digitalisierung für die Arbeitsleistung des BAPersBw gegenüber unseren Bedarfsträgern, aber gerade auch für die Arbeitsplätze im Bundesamt selbst.
Die Erfahrungen zeigen, dass dort – wo geeignete Systeme und dienstliche IT zur Verfügung stehen und eine stabile Netzanbindung gewährleistet ist – ein gewichtiger Teil der Aufgaben unseres Leistungsportfolios aus dem Homeoffice erledigt werden kann. Ich bin daher persönlich davon überzeugt, dass das „Modell Homeoffice“ zukünftig – weitaus stärker als bisher – als Säule der Arbeitsgestaltung im BAPersBw genutzt werden sollte. Dies gilt insbesondere für die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die jedes Wochenende von unseren Liegenschaften in Köln teils hunderte Kilometer in ihre Wohnorte pendeln müssen. Dies setzt natürlich auch ein Umdenken und ein Anpassen des Führungsverständnisses und von Zusammenarbeit voraus, das ich weiter entwickeln möchte. Aber auch über die Möglichkeiten der Digitalisierung hinaus befindet sich das BAPersBw seit Ende 2018 in einem Wandlungsprozess, überschrieben mit dem Motto „Von der Verwaltung zur Gestaltung“. Um das Personalmanagement zielorientiert und steuernd besser gestalten zu können, haben wir in den letzten Jahren viele organisatorische Änderungen und Optimierungen unserer Prozesse vorgenommen. Dies hat geholfen, uns intern im Amt konsolidierter und besser mit den Bedarfsträgern abzustimmen, unseren Handlungsspielraum in dieser Krise zu erkennen und zu gestalten und so unseren Beitrag zur Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit der Bundeswehr zu leisten.
Sie sagen, dass eine Lehre aus der Krise ist, dass Digitalisierung noch wichtiger geworden ist. Was sind Digitalisierungsprojekte in Ihrem Haus?
Die Krise hat die Digitalisierung sicher nochmal verstärkt ins Bewusstsein gerückt. Wie ich aber bereits eingangs aufgezeigt habe, treibt das BAPersBw schon länger verschiedene Projekte zur Digitalisierung voran. So etwa mit dem sogenannten „Human Resources Laboratory“ in meinem Leitungsstab. Dort versuchen wir den Zeitraum zwischen einer konzeptionellen Idee und deren Umsetzung zu verkürzen, indem wir mit dem BMVg, der BWI und dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) abgestimmt einzelne, kleinere Projekte hausintern realisieren. Zum Beispiel haben wir im „Projekt CAVE“ (Cave Automatic Virtual Environment) ein virtuelles Truppenbesuchszentrum geschaffen. Eine Bewerberin oder ein Bewerber kann so etwa mithilfe einer 3D-Brille und speziellen Projektionen dreidimensional in die Gänge eines U-Boots eintauchen und für sich feststellen, ob dies ein geeignetes Berufsbild sein könnte. Natürlich nutzen wir auch die Möglichkeiten der Heimarbeit mit Anbindung an das Bundeswehr-eigene Netz vollumfänglich aus. Besprechungen haben wir fast vollständig auf Video- bzw. Telefonkonferenzen umgestellt. Um die direkte Kommunikation in den Referaten und Abteilungen und den Mitarbeitenden im Homeoffice mit Chats, Anrufen und Videokonferenzen intensiver zu gestalten, haben wir allen Angehörigen des Amtes ein marktverfügbares Softwarepaket zur Verfügung gestellt. Ich finde das besonders wichtig, da neben dem beruflichen auch der soziale Kontakt zu Kameradinnen und Kameraden und Kolleginnen und Kollegen in dieser krisenhaften Zeit Halt gibt.
Welchen Veränderungsbedarf sehen Sie in Ihrem eigenen Haus für die Zukunft?
Grundsätzlich wollen wir unser Motto „Von der Verwaltung zur Gestaltung“ dazu nutzen, uns als Amt konsequent weiter zu entwickeln. Wir wollen noch agiler und kreativer werden und uns stärker an unseren „Kunden“, also den Bewerbenden, orientieren und diese in „ihrer Welt abholen“. Mit den Bedarfsträgern und dem Personal, welches sich in unserer Personalführung befindet, müssen wir die Zusammenarbeit gerade in der militärischen Personalführung noch individueller gestalten. Denn gerade die zum Teil sehr hohen Bedarfsträgerforderungen, die wir erfüllen sollen, und die individuellen Wünsche von Soldatinnen und Soldaten führen häufig zu Zielkonflikten, die sich nicht immer einfach lösen lassen. Wir müssen unsere hauseigenen Modernisierungsprojekte vorantreiben, aber gerade auch die Synchronisierung der Trendwenden Material und Personal in der Bundeswehr weiter optimieren. So nützt es beispielsweise nichts, wenn kurzfristig die Einrichtung neuer Dienstposten erfolgt, ohne das hierbei der erforderliche zeitliche Vorlauf für Personalgewinnung, Ausbildung und Personalentwicklung berücksichtigt wird. Insgesamt bin ich überzeugt, dass das Bundesamt für das Personalmanagement mit seiner neuen Organisationsstruktur und seinen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die wahre Profis in ihren Fachgebieten sind, ausgezeichnet aufgestellt ist. Auf dieser tollen Basis können wir auch künftige Herausforderungen meistern und unseren Beitrag für einsatzbereite und moderne Streitkräfte leisten.
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