04.01.2021
dpa

Umdenken bei EU und NATO – Sanitätsdienst der Bundeswehr in Koblenz spielt zentrale Rolle

Koblenz: Corona hat in den Streitkräften der EU und Nato zu einem Umdenken bei der Vorratshaltung von Sanitätsmaterial geführt. In Deutschland laufen die Fäden für ein neues Konzept in Koblenz zusammen. Das Ende des Kalten Krieges und die Finanzkrise 2008 hätten hier zu massiven Einsparungen geführt, sagte der Leiter des Multinational Medical Coordination Centre und European Medical Command beim Sanitätsdienst der Bundeswehr in Koblenz, Stefan Kowitz, der Deutschen Presse-Agentur. Deutschland sei während seiner EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 für die Entwicklung der sogenannten European Medical Cooperation 2.0 Vorreiter gewesen. Sein Team habe in nur einer Woche ein neues Konzept für Stockpiling (Bevorratung) für die Nato erarbeitet.

Herzstück des weiter entwickelten Vorratskonzepts ist laut dem promovierten Generalarzt Kowitz ein Kalkulator, also ein Computerprogramm, mit dem Sanitätsdienste für gesundheitliche Krisenfälle rasch den Bedarf an Personal, Material, Lagerfläche und auch Kosten ermitteln können. Ein Problem seien auch geeignete Lagerräume für Medikamente und Impfstoffe, in denen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit stimmten.