Ernst Wendland (r.) hatte dem Kameradschaftsvorsitzenden Peter Wolter einen Coin zum 50-jährigen Bestehen der KERH Golslar mitgebracht. Foto: LV Nord

13.09.2022
Von Peter Wolter

Goslar: Ehemalige Soldaten feiern 50-Jähriges

Jubelgeburtstag: Die Goslarer selbstständige Kameradschaft ERH ehrt Mitglieder und lässt sich hochleben.

Glückwünsche, Grußworte und mehrere Ehrungen: Zum runden Geburtstag der selbstständigen Kameradschaft ehemaliger Soldaten, Reservisten und Hinterbliebenen Goslar (sKERH) haben sich die Mitglieder der Vereinigung mit ihren Gästen am 9. September zum gemeinsamen Feiern im Lindenhof in Goslar getroffen.

Der Soldatenberuf ist kein leichter, daran lassen die Rednerinnen und Redner auf der Feier zum 50. Geburtstag der Goslarer Kameradschaft keinen Zweifel. Und auch mit dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst bei der Bundeswehr endet nicht die Belastung, die auf Soldatinnen und Soldaten einwirkt.

Aus diesem Grund gründete sich im Jahr 1972 in Goslar der erste Vorläufer der heutigen selbstständigen Kameradschaft: Sie wollten Ehemalige und Hinterbliebene unterstützen, etwa bei Fragen der Versorgung oder beim Schaffen einer größeren gesellschaftlichen Würdigung ihres Dienstes. „Seither ist die Organisation ein wichtiger Bestandteil von Soldatinnen und Soldaten nach Eintritt in den Ruhestand“, erklärt Peter Wolter, Oberstleutnant a. D. und Vorsitzender der sKERH Goslar.

Unter den Gästen der Feierlichkeiten im Lindenhof tummelten sich neben Mitgliedern aktive und ehemalige Vorsitzende anderer niedersächsischer Kameradschaften. Aber auch die Goslarer Polit-Prominenz würdigte die Arbeit der sKERH.

Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner (SPD) betonte: „Die Bundeswehr gehört zu Goslar wie der Adler auf den Marktbrunnen.“ Insbesondere für das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder der sKERH, das für uns alle unentbehrlich sei, bedankte sie sich in ihrem Grußwort. „Als die Luftwaffe nach Goslar kam, waren wir von einer friedlichen Welt noch weit entfernt“, sagte Schwerdtner. Nach den überwundenen Schrecken des Kalten Krieges sei mit dem russischen Angriff auf die Ukraine eine Welt zusammengebrochen. Einerseits freue sie sich, dass die Goslarer „selbstlos und mit großem Engagement Hilfe leisten“. Andererseits zeige die Situation auch: „Der BundeswehrVerband ist wichtiger denn je.“

Auch der stellvertretende Landrat Bodo Mahns (SPD) würdigte die Arbeit von Bundeswehr und BundeswehrVerband. Beide seien auch beim Thema Katastrophenschutz unverzichtbare Partner. Er fühle eine riesige Beruhigung, dass da eine Einheit im Hintergrund steht, die im Notfall eingreifen könne, wie etwa die Flut im Ahrtal gezeigt habe.

Hauptmann a. D und Stabshauptmann d. R. Ernst Wendland beschrieb die Aufgabe des BundeswehrVerbandes damit, dass er den Soldatinnen und Soldaten dort eine Heimat biete, wo die Bundeswehr nicht mehr vertreten ist.

Der stellvertretende Vorsitzende des Bundesvorstands der Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen (ERH) postuliert: „Die Welt ist egoistischer geworden“. Dagegen wolle sich die ehrenamtliche Arbeit des BundeswehrVerbandes stellen. Wendland lobte die Zusammenarbeit mit der sKERH Goslar und überreichte Wolter zum 50-jährigen Bestehen stellvertretend für die Goslarer Kameraden einen Orden – stilecht mit einem schwarz-rot-goldenen Brandenburger Tor.

Bei solch einem Anlass dürfen Ehrungen natürlich nicht fehlen. So zeichnete Oberstabsfeldwebel Uwe Schenkel, Vorsitzender ERH im Landesverband Nord, den ehemaligen Kameradschaftsvorsitzenden, Stabsfeldwebel a.D. Hendrik Grüger, mit der Verbandsplakette aus. Zudem ehrten Stabsfeldwebel Michael David, Bezirksvorsitzender des Landesverbandes Nord, und Peter Wolter den Stabsfeldwebel a.D. Peter Lenkat für seine 50-jährige Mitgliedschaft im Verband.

Schenkel wünscht sich, dass die sKERH Goslar ihre Arbeit weiterhin „kritisch, kreativ mit Ideen" fortsetzen würde. Er beschrieb die Arbeit der Ehrenamtlichen innerhalb des Verbands mit einer Metapher, die einige Anwesende möglicherweise eher bei einer Veranstaltung der Marine vermuten würden: „Sie sind der Wind, der das Segel füllt und das Boot antreibt.“

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