Oliver Sekuli im Gespräch mit der Wehrbeauftragten Dr. Eva Högl. Foto: DBwV

Oliver Sekuli im Gespräch mit der Wehrbeauftragten Dr. Eva Högl. Foto: DBwV

31.03.2022
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Wehrbeauftragte besucht Bezirksversammlung

Quakenbrück. Vor Mandatsträgern aus dem Westen Niedersachsens referierte die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages in Quakenbrück. Neben Dr. Eva Högl nahm der Landesvorsitzende Nord an der Informationsveranstaltung im Velo Hotel teil. Die Tagung leitete der Bezirksvorsitzende 6, Oberstabsfeldwebel Oliver Sekuli.

Flottenapotheker Martin Pape begrüßte die Vertreter der Kameradschaften am Standort. Der Leiter des Versorgungs- und Instandsetzungszentrum Sanitätsmaterial und Standortälteste Quakenbrück nutzte die Gelegenheit, um seinen Zuhörern kurz die Rolle seiner Dienststelle im Rahmen der Pandemiebekämpfung zu erläutern. Quakenbrück ist seit Beginn der Impfkampagne die einzige Hauptumschlagbasis für Corona-Impfstoffe in Deutschland.  Pape lobte ausdrücklich die Zusammenarbeit mit Ministerien und zivilen Behörden, „mit denen es vorher keinerlei Berührung gab“.

Positive Beispiele

Ein Thema, dass die Wehrbeauftragte später aufnahm, indem sie die Unterstützung der Bundeswehr für die zivile Seite thematisierte. Zunächst dankte Dr. Högl aber den Soldaten der Bundeswehr für ihren Dienst und stellte angesichts der derzeitigen sicherheitspolitischen Situation bei den Männern und Frauen eine große Ernsthaftigkeit fest.

„Es wird der Truppe nicht gerecht, wenn man nur über Mängel und Versäumnisse spricht“, führte die Politikerin aus und verwies auf die positiven Beispiele in ihrem aktuellen Jahresbericht. „Überall wo die Truppe gebraucht wurde, war sie da und sie ist weiter sehr gefordert“, stellte sie mit Blick auf den Krieg in der Ukraine fest. „Als gute Nachricht für die Truppe“ bezeichnete sie in diesem Zusammenhang die von der Regierung geplanten Finanzmittel für die Streitkräfte, durch die „deren volle Einsatzbereitschaft wieder hergestellt werden kann.“

Auch die Wehrbeauftrage fordert eine Verbesserung des Beschaffungswesens: „In einem der reichsten Länder der Welt muss es möglich sein, dass die Soldaten die Ausstattung bekommen, die sie brauchen.“ Für die Juristin spielt neben Personal und Ausrüstung die Infrastruktur eine wichtige Rolle. Sie sprach in Quakenbrück von teilweise erbärmlichen und nicht zumutbaren Zuständen: „Wir brauchen andere Ideen, bessere Prozesse und Abläufe, so können die Zustände nicht bleiben.“

Auf die Amtshilfe durch die Streitkräfte eingehend vertrat sie den Standpunkt, dass diese keine Daueraufgabe für die Bundeswehr sein könne: „Die zivilen Strukturen müssen besser werden. Es ist eine gute Entscheidung, dass die Hilfe in Sachen Corona-Bekämpfung weitgehend ausläuft und die Soldatinnen und Soldaten sich wieder auf ihre Hauptaufgabe konzentrieren können.“ Das Bild der Bundeswehr in der Öffentlichkeit sieht sie durch den Corona-Einsatz sowie durch die Evakuierungsoperation in Kabul als verbessert an.

Menschen sprechen Menschen an

„Eine Verwaltung nährt sich selber“, führte der Landesvorsitzende Oberstleutnant Thomas Behr aus. Er verwies in diesem Zusammenhang auf unklare Verantwortlichkeiten, zu viele Stäbe in den Streitkräften und die Mängel im Beschaffungswesen. „Die Bundeswehr kann so wie bisher nicht weitermachen“, folgerte der Stabsoffizier daraus und forderte effektive, dem Auftrag entsprechende Strukturen.

Im Rahmen der Veranstaltung ehrte Sekuli den Oberstabsfeldwebel Mario Mintken und Hauptmann Carsten Müller für 25 Jahre Mitgliedschaft im DBwV. Der Landesvorsitzende unterstrich das Engagement der beiden Kameraden und machte an deren Beispiel deutlich, dass die ehrenamtlichen Mandatsträger einen wichtigen Beitrag „zur ständigen Erneuerung“ des DBwV leisten.

Behr erläuterte, dass keine andere Interessenvertretung, kein Verband, so gefordert sei, die Mitgliederzahl auf Stand zu halten wie der DBwV. So scheiden regelmäßig Zeitsoldaten aus dem Dienst aus und nur durch intensive Arbeit an der Basis können neue Mitglieder gewonnen werden. Eine wesentliche Aufgabe nicht nur für die hauptamtlichen Mitarbeiter, sondern auch für die Kameradschaftsvorstände vor Ort, denn deren Arbeit kann die beste Werbung für den DBwV sein. „Menschen sprechen Menschen an, das ist unser Erfolg“, stellte Behr abschließend dazu fest.

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