Regierungsamtsrätin Beate Osan begrüßte die Tagungsteilnehmer. Foto: Michael Ebersbach

12.10.2022
von Beate Osan

Zeulenroda: Gemischte Zielgruppentagung

Ende September führte der DBwV Landesverband Ost erstmals eine gemeinsame Zielgruppentagung für Berufssoldaten und zivile Beschäftigte durch.

Ist die Zusammenarbeit zwischen zivilen Beschäftigten und Soldaten im täglichen Dienst an vielen Stellen völlig normal und dienstlicher Alltag, waren Zielgruppentagungen, die sich an unterschiedliche Statusgruppen richten, auch bisher im Deutschen BundeswehrVerband eher unüblich. Dass es trotz der Unterschiede zwischen Soldaten und zivilen Beschäftigten auch Überschneidungen gibt, war dem Landesverband Ost Grund genug, den Versuchsballon mit einer gemeinsamen Zielgruppentagung steigen zu lassen. So übernahmen der Bezirksvorsitzende Thüringen, Oberstabsfeldwebel a. D. Andreas Voigt, und die Beisitzerin Zivile im Landesverband, Regierungsamtsrätin Beate Osan, die Aufgabe, ein attraktives Tagungsprogramm zusammenzustellen, bei dem neben der fachlichen Information auch ausreichend Zeit für den Austausch und damit das bessere Kennenlernen vorgesehen war.

Zum Start in die Zielgruppentagung trug als Vertreter des Landesvorstandes der Bezirksvorsitzende Mecklenburg-Vorpommern, Stabsbootsmann Michael Ebersbach, zu aktuellen Punkten aus der Arbeit des Landesverbandes vor. Ebersbach stellte dabei die Beteiligung und Mitarbeit des Landesverbandes Ost in den unterschiedlichen Arbeitsgruppen auf Bundesebene in den Blickpunkt seiner Ausführungen. Da insbesondere länger in der Bundeswehr beschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich auch häufig für das ehrenamtliche Engagement im DBwV interessieren, stellte er auch nochmal die unterschiedlichen Verbandsgliederungen und die Möglichkeiten des verbandspolitischen Wirkens vor. Die Möglichkeiten der Communitiy des DBwV im Internet, die Ebersbach und Regierungsamtsrätin Osan zum Ende des Vortrages vorstellten, stießen auf großes Interesse bei den Anwesenden.

Mit dem provokanten Thema „Wozu brauchen wir eine Bundeswehr?“ war der Vortrag von Christian E. Rieck von der Universität Potsdam überschrieben. Rieck warf dabei viele kritische Fragen auf, die zu lebhaften Diskussionen unter den Tagungsteilnehmern führten.

Oberstabsfeldwebel a.D. Olaf Hammes setzte sich in seinem Vortrag mit den Beteiligungsrechten in der Bundeswehr aus unterschiedlichen Blickwinkeln auseinander. Hammes ging sowohl auf die Vorgaben und Möglichkeiten des Bundespersonalvertretungsgesetzes als auch des Soldatinnen- und Soldatenbeteiligungsgesetzes ein. Dabei machte er auf Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede aufmerksam, die im täglichen Dienst zu beachten sind. In der anschließenden Diskussion wurde durch die Anwesenden die Frage nach den Rechten von Menschen mit Behinderung aufgeworfen. Hier wurde moniert, dass diese immer wichtiger werdende Thematik häufig noch ein Randthema ist und es als zielführend erachtet wird, wenn bei Veranstaltungen des DBwV proaktiv dazu informiert wird.

Der Bundesvorsitzende des DBwV, Oberst Andre Wüstner, war zum Abschluss des ersten Veranstaltungstages nach Zeulenroda gekommen, um über die Stellung des DBwV im politischen Raum zu berichten. Dabei ging er auch auf die aktuellen verbandspolitischen Überlegungen ein und machte deutlich, dass der Verband im ständigen Austausch mit der politischen wie militärischen Führung steht und wo erforderlich immer wieder den Finger in die Wunden legt. Die anwesenden Tagungsteilnehmer ergriffen anschließend die Gelegenheit, dem Bundesvorsitzenden ihre Sicht der Dinge zu schildern, aber auch einige Punkte anzusprechen, die in die verbandspolitische Arbeit des DBwV einfließen sollten.

Wüstner nutzte die Tagung aber auch, um mit dem einsatzgeschädigten Hauptfeldwebel Sven Hornig ein ausführliches Gespräch über seine Erfahrungen als Einsatzgeschädigter zu führen. Dabei standen auch die bis zum heutigen Tage fehlende Akteneinsicht in die Eintragungen des Einsatztagebuches, die wesentlich zur Verarbeitung beitragen würde, sowie die Sorgen und Wünsche des Hauptfeldwebels und seiner Familie im Mittelpunkt.

Den Einstieg in den zweiten Tagungstag bildete dann ein Referat des Vorsitzenden Fachbereich Besoldung, Haushalt und Laufbahnrecht, Oberstleutnant i.G. Dr. Detlef Buch. Hierbei ging Buch auf die Aspekte der verfassungskonformen Alimentierung und dem Laufbahnrecht ein. Wie groß die persönliche Betroffenheit der anwesenden Soldatinnen und Soldaten hierbei ist, zeigten die zahlreichen Beiträge in der Diskussion, in der Dr. Buch nochmal auf viele Fragen eingehen konnte. Zeitgleich zu diesem Vortrag informierte Regierungsamtsrätin Beate Osan die zivilen Tagungsteilnehmer über das Thema der betrieblichen Altersvorsorge in der Bundeswehr.

Zum Abschluss der Tagung stand eine umfangreiche Information zur Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung auf der Tagesordnung. Beate Osan nutzte dabei die Chance, nochmal auf die Fallstricke hinzuweisen und dafür zu werben, sich frühzeitig mit den erforderlichen Maßnahmen zu beschäftigen.

In der abschließenden Feedback-Runde bewerte die überwiegende Mehrheit der Tagungsteilnehmer den Ablauf und den Inhalt der Tagung als sehr positiv. Angeregt wurde jedoch, im kommenden Jahr inhaltlich wieder mehr Wert auf statusspezifische Themen zu legen, die Tagung jedoch auch weiterhin zeitgleich mit gemeinsamen Anteilen durchzuführen.

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