04.02.2019
dpa

Von der Leyen besucht Bundeswehrsoldaten in Litauen

Berlin/Rukla - Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) besucht am Montag (4. Februar 2019) die Bundeswehrsoldaten in Litauen, die dort im Auftrag der Nato zur Abschreckung Russlands stationiert sind. Die Reise dürfte ganz im Zeichen der neuen Spannungen zwischen der Nato und Moskau wegen der Aufkündigung des wichtigen INF-Abrüstungsvertrags stehen.

Das Abkommen aus dem Jahr 1987 zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion untersagt den Bau und Besitz landgestützter, atomar bewaffneter Raketen oder Marschflugkörper mit einer Reichweite von 500 bis 5500 Kilometern. Die USA und Russland werfen sich gegenseitig vor, den Vertrag gebrochen zu haben.

Washington kündigte ihn deswegen am Wochenende nach Verstreichen eines Ultimatums auf. Als Reaktion zog sich auch Moskau daraus zurück. Es gibt nun Befürchtungen, dass auf die Truppenverstärkung auf beiden Seiten der Grenze zwischen Nato-Gebiet und Russland eine atomare Aufrüstung folgen könnte.

Die Nato hatte als Reaktion auf die Ukraine-Krise im Juli 2016 beschlossen, etwa 1000 Soldaten in die drei baltischen Staaten und nach Polen zu entsenden. Es war die größte Truppenverlegung Richtung Osten seit Ende des Kalten Krieges. Seit Februar 2017 sind rund 450 Bundeswehrsoldaten auf dem etwa 100 Kilometer von der russischen Grenze entfernten Stützpunkt im litauischen Rukla stationiert.