Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit den Teilnehmern der "Invictus Games" 2017 Foto: Bundeswehr/Uwe Grauwinkel

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit den Teilnehmern der "Invictus Games" 2017 Foto: Bundeswehr/Uwe Grauwinkel

23.02.2018
mkl

Von der Leyen empfängt Sportler der „Invictus Games“

Berlin. Festlicher Empfang für eine Mannschaft aus ganz besonderen Sportlern: Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat die Athletinnen und Athleten geehrt, die im vergangenen Herbst an den „Invictus Games“ in Toronto teilgenommen haben, den Weltspielen für einsatzgeschädigte, traumatisierte, verunfallte und behinderte Soldaten. 20 Deutsche vertraten die Bundeswehr, insgesamt nahmen 550 Athleten aus 17 Nationen teil. Und auch wenn das gar nicht im Mittelpunkt stand: Das deutsche Team durfte sich über fünf Medaillen freuen, darunter eine Goldmedaille im Kugelstoßen, zwei Silber- und eine Bronzemedaille im Radfahren sowie eine Bronzemedaille im Diskuswerfen.

„Es ist mir ein Herzensanliegen, dass wir ihre Leistungen noch einmal würdigen und sie gewissermaßen auch hier aufs Podest stellen. Ich möchte ihnen ganz persönlich danken, dass Sie unser Land, unsere Bundeswehr so erfolgreich in Toronto vertreten haben“, sagte Ursula von der Leyen bei dem Empfang, an dem auch Generalinspekteur Volker Wieker und der Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels teilnahmen.

Die „Invictus Games“ wurden 2014 von Prinz Harry, selbst ein einsatzerfahrener Soldat, ins Leben gerufen. Im Jahr zuvor hatte er an den US Warrior Games in den USA teilgenommen und war begeistert. Binnen weniger Monate stellte er mit prominenter Unterstützung die neue Veranstaltung auf die Beine, die erste Austragung fand in London statt. Im Video unten: Seine Eröffnungsrede bei der Austratung im vergangenen Jahr.

„Invictus“ bedeutet übersetzt in etwa „unbesiegt“ oder „unbezwungen“ – und genau darum geht es. Über den Sport lernen die versehrten Soldaten, darunter auch viele PTBS-Patienten, wieder Vertrauen zu fassen, sich selbst wieder etwas zuzutrauen und überhaupt wieder aktiv zu werden. Alle deutschen Athleten hatten zuvor an der Sporttherapie an der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf teilgenommen und wurden auch von dort aus nominiert.

Wie wichtig der offene Umgang in der Gesellschaft mit Einsatzschädigungen ist, verdeutlichte Stabsfeldwebel Andreas Eggert, Vertreter des deutschen Teams. „Sport macht das Erlebte nicht ungeschehen, aber es unterstützt die Therapie enorm“, sagte er, und nahm von der Leyen zugleich in die Pflicht: „Es ist wichtig, dass Sie diese Möglichkeit weiter nach vollen Kräften unterstützen. Dass uns unsere Kameraden nicht mehr nur als Belastung empfinden, ist auch Ihr Verdienst“.

Es bleibt den Sportlern zu wünschen, dass sie ihren Weg erfolgreich weiter gehen, nicht nur im Sport. Einige der Athleten sind bereits wieder nominiert für die nächsten „Invictus Games“, die 2018 in Sydney stattfinden werden. Die Verteidigungsministerin, die im vergangenen Herbst wegen der Bundestagswahl nicht nach Toronto reisen konnte, hat ihren Besuch vor Ort zumindest in Aussicht gestellt. „Nach menschlichem Ermessen sind dann keine Wahlen“, scherzte sie angesichts der schleppenden Regierungsbildung. Für die versehrten Athleten aber ist das Thema ernst. Ein Besuch von der Leyens, aufgegriffen von den Medien, würde auch den Menschen außerhalb der Bundeswehr verdeutlichen, dass Einsatzschädigung kein Randproblem ist, sondern eines aus der Mitte der Gesellschaft.

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