KSK-Soldaten im Dschungel von Belize: Für die Webserie "KSK - Kämpfe nie für dich allein" durfte erstmals ein Zivilist die Spezialkräfte begleiten. Foto: Bundeswehr

KSK-Soldaten im Dschungel von Belize: Für die Webserie "KSK - Kämpfe nie für dich allein" durfte erstmals ein Zivilist die Spezialkräfte begleiten. Foto: Bundeswehr

14.11.2018
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Das KSK bekommt ein Gesicht

Berlin. Das sonst so öffentlichkeitsscheue Kommando Spezialkräfte (KSK) hat jetzt ein Gesicht – zumindest in der neuen Webserie „KSK - Kämpfe nie für dich allein“, die seit einigen Tagen auf Youtube und anderen Kanälen läuft. Das unvermummte Gesicht gehört Robert Marc Lehmann. Der 35-Jährige ist zwar nicht Angehöriger des Kommandos Spezialkräfte, aber er durfte so nah an die Kommandosoldaten ran wie wohl kein Zivilist vor ihm.
 
Lehmann ist Hauptdarsteller in der jüngsten Videoproduktion der Bundeswehr, die ganz in der Tradition der Vorläufer wie „Die Rekruten“  oder „Mali“ steht.  In den neuen Folgen dreht sich alles um das KSK. Dafür hat die Spezialtruppe aus Calw Lehman in den mittelamerikanischen Dschungel von Belize und zu einer Übung von Spezialkräften nach Dänemark mitgenommen – der Abenteurer und Meeresbiologe, der vorher nie etwas mit der Bundeswehr zu tun hatte, konnte so die Besonderheiten des KSK-Alltags hautnah erleben.

Pressetermin in Berlin: Im Bendlerblock erklären Dirk von Holleben, Beauftragter für die Arbeitgebermarke Bundeswehr im BMVg, und ein Angehöriger des KSK, er nennt sich Oberstleutnant Ben, wie es zu der ungewöhnlichen Kooperation kam. Für Ben, der – natürlich aus Gründen der Geheimhaltung maskiert – auch in der Serie zu sehen ist, war es zunächst schon gewöhnungsbedürftig, mit einem Zivilisten zusammenzuarbeiten. „Aber wir haben erkannt, was es für Vorteile bringt“, sagt der Kommandooffizier, „mit Lehmann haben wir das Vehikel für die Inhalte gefunden, die wir transportieren wollen. Er ist das Gesicht für den Zuschauer.“ Von Holleben ergänzt: „Das ist ja das Spannende: Ein Zivilist stellt Fragen, die ein Bundeswehrangehöriger so vielleicht nicht stellen würde.“
 
Auf Robert Marc Lehmann sei man gekommen, weil man jemanden gesucht habe, der Outdoor-Spezialist sei und die notwendige körperliche Fitness mitbringe. „Wir haben ihn angesprochen und er war direkt begeistert“, sagt von Holleben. Dabei wurde Lehmann vom KSK an seine Grenzen gebracht. „Das Konzept sieht vor, dass er hautnah die Belastung erlebt: Das Klima, die hohe körperliche Belastung und den Druck, psychische Belastungen zu meistern. Er hat sich dieser Aufgabe gestellt und hat die Aufgabe gut absolviert“, sagt Oberstleutnant Ben.

Und warum ausgerechnet eine Video-Reihe zum KSK? „Wir haben festgestellt, dass das KSK einer der beliebtesten Suchbegriffe im Zusammenhang mit der Bundeswehr auf Google ist“, erklärt von Holleben. Die Videos, die in insgesamt 20 Folgen in fünf Wochen ausgestrahlt werden, sind dabei mehr als nur als reine Imagefilme für die Bundeswehr. Es soll auch gezielt potenzieller Nachwuchs für das KSK angesprochen werden. „Wir haben in der Vergangenheit unsere Bewerber im Bereich der Unteroffiziere mit Portepee und der Offiziere ausschließlich aus den Reihen der Bundeswehr rekrutiert, aber diese Ausrichtung ist nicht ausreichend. Deshalb haben wir ein neues, spezielles Bewerberprogramm, bei dem sich gediente Mannschaftssoldaten, die weitere Voraussetzungen erfüllen, ebenfalls für den Dienst beim KSK bewerben können. Zudem können sich auch Leute von außerhalb der Bundeswehr für den Dienst beim KSK bewerben“, sagt Ben.

Dabei geht es den Spezialkräften nicht nur um Kommandosoldaten, auch für die Unterstützungskräfte wird Nachwuchs gesucht: Die Bandbreite reicht vom Logistiker bis zum IT-Experten. „In der Serie haben wir die ganze Palette abgebildet, der Verband ist ja sehr vielfältig. Aber natürlich haben wir auch einen besonders hohen Bedarf an Kommandosoldaten“, sagt Oberstleutnant Ben.

Wie es aktuell aussieht, kommt auch die jüngste Video-Produktion der Bundeswehr schon nach wenigen Tagen im Netz gut an. „Die Pilotfolge hat schon über 300.000 Klicks“, sagt von Holleben, „die Community freut sich, endlich Einblick in das KSK zu bekommen. Wir experimentieren auch mit weiteren Formaten: Wir sind jetzt auf Whatsapp, das fast jeder auf seinem Telefon hat.“ Ganz neu ist auch ein Podcast und „Alexa Skill“. Damit kann sich der User Trainingseinheiten als Skill downloaden und so zuhause am harten Training des KSK teilnehmen.
 
Mangelnde Kreativität lässt sich den Machern von „Kämpfe nie für dich allein“ jedenfalls nicht vorwerfen. Gibt es denn schon weitere Ideen für die Zukunft? Von Holleben lächelt: „Ja. Aber die verraten wir nicht."

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