Generalinspekteur Eberhard Zorn - hier beim Dienstantritt von Boris Pistorius als Verteidigungsminister - wurde jetzt verabschiedet. Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick

Generalinspekteur Eberhard Zorn - hier beim Dienstantritt von Boris Pistorius als Verteidigungsminister - wurde jetzt verabschiedet. Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick

16.03.2023
Von Frank Jungbluth und Christian Höb

Generalinspekteur Zorn verabschiedet - der DBwV sagt Danke!

Berlin. Es war ein Abschied mit größtem Respekt und Anerkennung: General Eberhard Zorn ist am Donnerstag im Kasino des Verteidigungsministeriums als 16. Generalinspekteur der Bundeswehr feierlich verabschiedet worden. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat dem General die durch den Bundespräsidenten vollzogene Ruhestandsurkunde übergeben.

Der 63-jährige General a.D., wie man jetzt sagen muss, galt von Beginn seiner Amtszeit im April 2018 an als "Generalinspekteur der Herzen". Seine Truppenbesuche verschafften ihm eine große Nähe zu den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, auch wenn manche überraschend kamen, denn Eberhard Zorn schätzte auch die ungeschminkte Ansicht der Brigaden und Regimenter.

Auch deshalb kennt man ihn als den nahbarsten Generalinspekteur aller Zeiten. Was Eberhard Zorn vor Ort gesehen und gehört hat, hat er als Aufgabe mit ins Ministerium genommen. Was noch bleibt: Sein Eckpunktepapier zur Zukunft der Bundeswehr, in dem er präzise beschrieben hat, was die Truppe braucht, wenn man die Rückkehr zur Landes- und Bündnisverteidigung ernst nimmt und auch für künftige Bedrohungen gerüstet sein will - das war neun Monate vor dem Überfall der russischen Armee auf das Nachbarland Ukraine.

DBwV wünscht General a.D. Zorn alles Gute

Für den Deutschen BundeswehrVerband war der frühere Generalinspekteur, der selbst Mitglied im DBwV ist, ein anerkannter und geschätzter Gesprächspartner, der sich sowohl bei der Hauptversammlung als auch bei den Landesversammlungen allen Diskussionen stellte. Der Deutsche BundeswehrVerband wünscht General a.D. Eberhard Zorn alles Gute. Wir sind sicher, dass wir uns bald wiedersehen.

Der Bundesvorsitzende Oberst André Wüstner sagt dazu: "General Eberhard Zorn gebührt Respekt und Anerkennung, auch wenn man sich in der Sache nicht immer einer Meinung war. Er ist nicht nur ein glühender Anhänger der inneren Führung und ein überzeugter Staatsbürger in Uniform, sondern auch ein Verbandsmitglied, das zu schätzen weiß, dass abseits von Dienstgraden im Deutschen BundeswehrVerband genau die Demokratie gelebt wird, die man als Soldat zu verteidigen bereit ist." Das im Grundgesetz verankerte Koalitionsrecht und damit die Verbandsarbeit habe für Zorn einen enormen Stellenwert. "Das kann man nicht hoch genug schätzen", sagt der Bundesvorsitzende Oberst André Wüstner.

Zorn hat Verständnis für Abberufung

Zorn hatte schon vor seiner Verabschiedung Verständnis für seine Abberufung durch Pistorius gezeigt. "Das ist eine klare politische Entscheidung. Die trage ich auch vollständig so mit. Da habe ich überhaupt kein Problem mit", sagte der General am Mittwoch auf dem Luftwaffenstützpunkt Ämari in Estland. Er begleitete dort Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

"In dieser Funktion, in der ich bin, müssen Sie immer damit rechnen, dass, wenn es politische Wechsel gibt, es dann auch zu Personalwechseln kommt." Der Grund für seine Abberufung sei der Neubeginn in der Bundeswehr. "Bei einem Neubeginn ist es manchmal ganz hilfreich, auch mit neuen Köpfen anzufangen." Das Gespräch mit dem Minister am Montag sei überraschend gekommen. "Das war ein sehr gutes Gespräch", so Zorn.

Zorn bedankt sich

In seinem Tagesbefehl schrieb Zorn am Donnerstag adressiert an seine Kameradinnen und Kameraden sowie zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: "Mit dem heutigen Tag endet nach 44 Jahren im aktiven Dienst der Streitkräfte meine Amtszeit als Generalinspekteur der Bundeswehr. Ich habe mit Ihnen intensive Jahre in den Streitkräften erlebt und diese Zeit als große Bereicherung empfunden. Sie haben mich in der gesamten Zeit stets begeistert - mit Ihrer Motivation, mit Ihrem Engagement und Ihrer Kreativität. Unterm Strich: mit Ihrem Herzblut, mit dem Sie sich für unsere Bundeswehr eingebracht haben und weiterhin einbringen, auf allen Ebenen und in allen Dimensionen."

"Jetzt ist es für mich an der Zeit, Abschied zu nehmen und Danke zu sagen. Sie haben mir in all den Jahren treu zur Seite gestanden und sich in vorbildlicher Weise mit Ihren Aufträgen identifiziert. Ihr Dienst für unser Land ist von unschätzbarem Wert. Ihre Zuverlässigkeit, Ihr Engagement und Ihr vielerorts überragender persönlicher Einsatz werden mir in bester Erinnerung bleiben", so Zorn.

Neuer Generalinspekteur wird Generalleutnant Carsten Breuer. Er tritt das Amt am Freitag an.

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