Broschüre: Verbesserungen durch das „Artikelgesetz Zeitenwende“
Worauf es für Senioren ankommt
Verbandspolitik am Puls der Zeit: Medialer Aufschlag des DBwV
Verbesserungen durch das Artikelgesetz Zeitenwende und die flankierenden Verordnungen
Gegenwart und Zukunft des Krieges
Drittes Opfer des Hubschrauberabsturzes geborgen – DBwV trauert um Mitglieder
Haushaltsentwurf 2026: Deutlich mehr Geld und neue Planstellen für die Bundeswehr
Wie das Amt Blank zum BMVg wurde
Anpassung der Geldleistungen nach dem Soldatenentschädigungsgesetz zum 1.Juli 2025
Soldatentag bei Thales Deutschland in Wilhelmshaven
Bundesweite Job- und Bildungsmesse für Soldaten
Erfahrungsaustausch zwischen Bundeswehr und Wirtschaft
Bundestag verlängert Mandate für drei Auslandseinsätze
Bundestag berät über drei Auslandseinsätze
Schweres Gewusel im Kopf
Tagung der Themenverantwortlichen Auslandseinsatz: Eine Neuausrichtung für die Zukunft
120 Kilometer für 120 Gefallene
Mit jedem Schritt ein Zeichen – Startschuss für den Marsch zum Gedenken 2025
27 Kilometer für gefallene NATO-Soldatinnen und Soldaten
Einsatz, Trauma, Heimkehr – drei Stimmen, die unter die Haut gehen
ATACMS-Raketenstart von einem M270-Mehrfachraketenwerfer der US Army: Nach monatelangen Diskussionen haben die USA das Kurzstreckenraketensystem an die ukrainischen Streitkräfte geliefert. Foto: sill-www.army.mil
Mit einer neuen Waffenlieferung hat Deutschland der Ukraine weitere Flugabwehrkanonenpanzer Gepard zur Verfügung gestellt – vor dem nahenden Winter und drohenden russischen Angriffen auf den Energiesektor will Berlin die Luftverteidigungsfähigkeiten der ukrainischen Streitkräfte stärken. Die brachten in dieser Woche ein neues Waffensystem zum Einsatz.
Berlin. Während der Blick der Welt auf die Lage in Israel gerichtet war, wäre im Laufe der vergangenen Woche eine Meldung der ukrainischen Streitkräfte beinahe untergegangen: In der Nacht zum 17. Oktober seien zwei Militärflugplätze in Berdjansk und Luhansk angegriffen worden. Beide Stützpunkte in den besetzten Gebieten werden von den russischen Streitkräften als Basis für ihre Drehflügler genutzt – unter anderem sind dort Kampfhubschrauber vom Typ KA-52 stationiert, die den ukrainischen Brigaden vor allem zu Beginn ihrer Gegenoffensive im Juni große Probleme bereiteten.
Überraschender Schlag weiter hinter den Frontlinien
Die Basen in Luhansk und Berdjansk liegen weit von der Frontlinie entfernt – und damit außerhalb der Reichweite der HIMARS-Mehrfachraketenwerfer, die von den USA an die Ukraine geliefert wurden. Schnell wurde klar, dass die Ukraine allem Anschein nach eine neue Waffe gegen die russischen Invasoren eingesetzt hat: ATACMS (Army TACtical Missile System), ein ballistisches Kurzstreckenraketensystem mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern. Die USA hatten vor wenigen Wochen angekündigt, das Waffensystem an die Ukraine zu liefern, doch die Übergabe wurde nicht öffentlich bekanntgegeben, offenbar, um den ukrainischen Streitkräften einen Überraschungsschlag zu ermöglichen.
Die Rechnung ging auf: Zahlreiche Hubschrauber, Flugabwehranlagen, ein Munitionsdepot und weitere militärische Einrichtungen sollen bei dem Angriff zerstört oder schwer beschädigt worden sein. Bilder von geborgenen Munitionsteilen und Videos vom Angriff legen nahe, dass die ATACMS-Variante M39 zum Einsatz kam. In dieser Version ist die Rakete mit Streumunition ausgestattet und setzt über dem Ziel 950 kleinere Sprengkörper frei, die großflächig wirken können. Eine ideale Waffe, um eine militärische Einrichtung wie etwa einen Flugplatz anzugreifen.
"Bedeutende Auswirkung auf dem Schlachtfeld"
In einem Telefonat bedankte sich der neue ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov am Samstag bei seinem US-Amtskollegen Lloyd Austin für die Lieferung der ATACMS-Raketen. „Das hat eine bedeutende Auswirkung auf dem Schlachtfeld“, teilte Umerov via X, vormals Twitter, mit. Tatsächlich werden die russischen Streitkräfte wichtige militärische Infrastruktur künftig weiter von der Front entfernt stationieren müssen, um der neuen Bedrohung zu entgehen. Dies dürfte die ohnehin überspannte Logistik der „militärischen Spezialoperation“ vor weitere Probleme stellen.
Grateful to the US leadership and Secretary Austin for providing ATACMS to Ukraine. This is having a major impact on the battlefield.Together to victory! ???????????????????? https://t.co/pQ6oMDoocx— Defense of Ukraine (@DefenceU) October 21, 2023
Grateful to the US leadership and Secretary Austin for providing ATACMS to Ukraine. This is having a major impact on the battlefield.Together to victory! ???????????????????? https://t.co/pQ6oMDoocx
Von Deutschland hätte die Ukraine gerne eine Waffe mit noch größerer Reichweite: Den Marschflugkörper Taurus, mit dem Ziele in einer Entfernung von bis zu 500 Kilometern bekämpft werden können. Doch die Bundesregierung verweigert weiterhin die Lieferung, auch wenn es Stimmen aus den Reihen der Ampel-Koalition gibt, die eine Freigabe des Waffensystems fordern. „Wir sollten Taurus nun umgehend liefern, denn mit dem gezielten Einsatz der Marschflugkörper kann die ukrainische Armee den russischen Nachschub empfindlich stören“, sagte Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Taurus-Abgabe derzeit kein Thema
Doch für die SPD-geführte Regierung ist die Lieferung von Taurus nach wie vor kein Thema – man wolle stattdessen die Fähigkeiten der Ukraine im Bereich der Flugabwehr stärken, heißt es aus Berlin. Mit dem nahenden Winter wird eine Wiederholung der russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur in der Ukraine befürchtet. Bereits im vergangenen Jahr hatte Russland Hunderte Raketen und Kamikaze-Drohne auf die kritische Infrastruktur in der Ukraine abgefeuert. Nur mit großer Mühe konnte die Ukraine ihre Energieversorgung aufrechterhalten.
In diesem Licht ist auch das jüngste Update bei den Waffenlieferungen an die ukrainischen Streitkräfte zu sehen: In dieser Woche wurden nach Angaben der Bundesregierung drei weitere Flugabwehrkanonenpanzer Gepard ausgeliefert – insgesamt wurden bislang 49 dieser betagten, aber im Kampf gegen Drohnen und Marschflugkörper äußerst effektiven Waffensysteme an die Ukraine übergeben. Vor wenigen Wochen hat die Bundesregierung zudem bekanntgegeben, ein weiteres Flugabwehrsystem Patriot an die Ukraine abgeben zu wollen. Der Druck, auch die Marschflugkörper Taurus zu liefern, dürfte aber weiter steigen.
Zurück zur Liste der Beiträge
DIESE SEITE:
TEILEN:
FOLGEN SIE UNS: