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Abschied in Wilhelmshaven: Die Fregatte Hessen ist zum Einsatz im Roten Meer ausgelaufen. Foto: Bundeswehr/Kelm
Es ist wohl ihr bislang risikoreichster Einsatz: Die Fregatte Hessen ist heute zum Einsatz ins Rote Meer ausgelaufen.
Wilhelmshaven. Zunächst geht es für die Fregatte F221 mit ihren rund 240 Besatzungsmitgliedern ins Mittelmeer – der eigentliche Einsatz im Roten Meer beginnt erst, wenn der Bundestag der Mission zugestimmt hat, was noch in diesem Monat geschehen soll. Doch wenn der EU-Einsatz mit dem Namen „EUNAVFOR Aspides“ gestartet ist, könnte dies zu einem der bislang gefährlichsten Marine-Einsätze werden: Die Kriegsschiffe der Europäischen Union sollen für die Sicherheit der Handelsschifffahrt in der Region sorgen. Seit Monaten wird der zivile Seeverkehr von Huthi-Milizen im Jemen bedroht: Sie feuern immer wieder Anti-Schiffs-Raketen und Drohnen auf Handelsschiffe – auch US-Zerstörer wurden schon angegriffen.
Die hochgerüsteten Huthi, die nach Jahren des Bürgerkriegs einen Großteil des Jemen kontrollieren, verfügen über teils hochmoderne Waffensysteme – geliefert wurden diese vom Iran. Die Miliz inszeniert sich dabei als Verbündeter der Hamas-Terroristen im Gazastreifen. Auch wenn die im Rahmen von „Aspides“ eingesetzten Schiffe sich nicht an den US-Angriffen gegen Huthi-Einrichtungen beteiligen, sondern sich einzig auf die Sicherung des Schiffverkehrs in der Region konzentrieren werden, ist die Mission riskant.
„Das Schiff wird sich in einem erhöhten Bereitschaftszustand befinden müssen gegenüber anderen vergleichbaren Einsätzen, weil eine ständige Luftbedrohung vorhanden ist“, sagt der Vorsitzende Marine im Bundesvorstand, Fregattenkapitän Marco Thiele. Und weiter: „Flugkörper oder Drohnen kommen recht schnell. Ob das dann eine Drohne ist, die auf einen selbst zukommt oder auf ein Handelsschiff zufliegt – die Reaktionszeit ist sehr gering.“
Dabei ist die Fregatte Hessen gut auf solche Einsatzszenarien vorbereitet: Das Schiff der Sachsen-Klasse wurde als Mehrzweckkampfschiff für Aufgaben des Geleitschutzes und der Seeraumkontrolle konzipiert. Das Radar der Hessen ist nach Angaben der Marine in der Lage, bis zu 1000 Ziele gleichzeitig zu erfassen und einen Luftraum zu überwachen, der der Größe der Nordsee entspricht. Mit ihren Flugabwehrraketen kann das Kriegsschiff Ziele in einer Entfernung von bis zu 160 Kilometern bekämpfen.
Dennoch spricht der Kommandant, Fregattenkapitän Volker Kübsch, von einem „erneuten Härtetest“ für Schiff und Besatzung. „Die Motivation der Besatzung und die Einsatzfähigkeit des Schiffes haben wir im Rahmen der Very High Readiness Joint Task Force (Maritime) – kurz VJTF (M) – als maritime Speerspitze der NATO in Nord- und Ostsee in den vergangenen sechs Monaten sicherlich deutlich unter Beweis gestellt. Die Geschehnisse der letzten Wochen und Monate im Roten Meer machen aber auch deutlich, dass dieser Einsatz eine ganz andere Charakteristik haben wird“, sagt der 44-jährige Kommandant. Die Bedrohung im Roten Meer sei nicht abstrakt, sondern ganz konkret und bestehe aus einer „Vielzahl an Waffen, die dort regelmäßig zum Einsatz gebracht wurden“.
Heute wird in Wilhelmshaven die #Fregatte Hessen ins Rote Meer verabschiedet. Wir wünschen den Soldatinnen und #Soldaten alles Gute und eine sichere Heimkehr. #ASPIDESpic.twitter.com/AkKDU6Scvp— Verteidigungsministerium (@BMVg_Bundeswehr) February 8, 2024
Heute wird in Wilhelmshaven die #Fregatte Hessen ins Rote Meer verabschiedet. Wir wünschen den Soldatinnen und #Soldaten alles Gute und eine sichere Heimkehr. #ASPIDESpic.twitter.com/AkKDU6Scvp
Eine Mission mit Risiken, die aber aus der Sicht der westlichen Handelsnationen unverzichtbar ist: Nach Angaben der EU entstehen durch die Bedrohung der Huthi Schäden in Höhe von 360 Millionen Euro – pro Stunde. Denn die Schiffe, die zwischen Asien und Europa verkehren, meiden nun die Passage durch den Suezkanal und das Rote Meer, um den großen Umweg rund um den afrikanischen Kontinent zu fahren. „Unser Handel, sowohl der Export als auch der Import, ist unmittelbar davon betroffen“, sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses dem ZDF. Für Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist „Aspides“ ein klares Signal an die Huthi-Rebellen, aber auch an den Iran. Die FDP-Politikerin weiter: „Das ist ein gefährlicher Einsatz, das muss man nicht schönreden.“
Im Marinestützpunkt Wilhelmshaven haben die sich die Besatzungsmitglieder nun von ihren Angehörigen verabschiedet. Fregattenkapitän Marco Thiele hatte auch noch eine Botschaft für die Männer und Frauen an Bord der Hessen: „Der ganzen Besatzung wünsche ich einen erfolgreichen Einsatz und viel Soldatenglück. Und vor allem: Kommt alle gesund wieder nach Hause!“
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