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Der Blick geht nach vorn
Neben der politischen Aufarbeitung des Afghanistan-Engagements ist auch weiterhin ein Maximum an Fürsorge für Hinterbliebene, Versehrte oder traumatisierte Kameraden sehr wichtig. Das Bild zeigt einen Sicherungssoldaten vor einem Konvoi während der Aufstellung eines Roadblocks in der Nähe von Mazar-e Sharif. Foto: Bundeswehr/Linden
Berlin/Kundus. Die Bilder vom Wochenende sind hässlich: Bärtige Turban-Träger hissen die Taliban-Flagge in Kundus, die Medien vermelden unisono den Fall der für die Bundeswehr so bedeutsamen Provinzhauptstadt im Norden Afghanistans. Schwer erträglich für die Soldatinnen und Soldaten, die dort ihr Leben eingesetzt haben und eine ganz bittere Entwicklung für die Menschen im Lande, die in Kommentaren auch entsprechend für Bestürzung und Empörung sorgt. Überraschend ist das alles aber nicht.
Jeder, der sich mit der Region intensiv auseinandergesetzt hat, wusste: Die Taliban würden nach dem Abzug der internationalen Gemeinschaft alles daransetzen, ihre Macht auszubauen und die Scharia erneut zu etablieren. Und so bitter es klingt: Diese Entwicklung wird im ländlichen Raum kaum aufzuhalten sein. Jetzt kommt es daher vor allem darauf an, ob sich die Taliban auch in den Städten festsetzen können – oder ob es gelingt, sie zu bekämpfen und zu vertreiben.
Ob und wie sich die Regierungstruppen insgesamt bis zum Winter schlagen, bleibt abzuwarten. Zunächst gilt es, genau hinzusehen und nicht jeder Propagandameldung Glauben zu schenken. Schon jetzt ist absehbar, dass diese Kämpfe die Fluchtbestrebungen vieler Afghanen verstärken werden. Niemand will dort leben, wo täglich Feuergefechte toben, die Taliban herrschen oder Bomben fallen.
Insgesamt ist zu hoffen, dass sich Deutschland nicht nur in der internationalen Gemeinschaft über aktuelle Handlungsmöglichkeiten zu Afghanistan austauscht, sondern dass sich Politik auch intensiv mit der Lage in den verschiedenen Einsatzgebieten unserer Bundeswehr auseinandersetzt. Es wäre katastrophal, wenn man eines Tages „überrascht“ sein würde, wenn sich die Lage beispielsweise in der Sahel-Zone vergleichbar verschlechtern sollte. Längst müsste doch erkannt sein, dass es endlich einen neuen intensiven Austausch über Ziele und Strategie braucht.
Mit Blick auf unsere Veteranen kann ich immer wieder nur darauf hinweisen, wie wichtig neben der politischen Aufarbeitung des Afghanistan-Engagements auch weiterhin ein Maximum an Fürsorge für Hinterbliebene, Versehrte oder traumatisierte Kameradinnen und Kameraden ist. Gerade auch für diejenigen, bei denen der Krieg im Kopf leider noch nicht vorbei ist.
In diesem Zusammenhang wurde schon viel erreicht, aber noch sind Löcher im Fürsorgenetz zu beklagen, wie der DBwV zuletzt mit dem Forderungspapier „Mission Seele“ und dem Projekt „Gemeinsam. Nicht einsam“ im parlamentarischen Raum unterstrichen hat.
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