01.02.2016

Monatswort Februar 2016

Verehrte Mitglieder des DBwV im LV West,

wozu kann, wozu darf, wozu soll man sich äußern in dieser bewegten, für viele immer unübersichtlicheren Zeit? Viele Menschen haben den Eindruck, dass nicht mehr geführt wird, dass Politik ohne Richtung agiert, dass Abgeordnete sich treiben lassen von den Ereignissen in unserem engeren und weiteren Umfeld.

Dies zu erleben ist für Soldaten, die in einem hierarchischen System sozialisiert wurden, vermutlich noch ein Stück schwieriger zu ertragen. Soldaten, wie alle Menschen, sehnen sich nach Führung, nach Wegweisung, sind bereit zu folgen, wenn es sich lohnt, wenn sie zuversichtlich sind, dass das Ziel erreicht werden kann. All das scheint momentan kaum sichergestellt zu sein. Das macht unzufrieden, das macht nicht immer fröhlich.

Und dennoch: Soldaten haben gelernt, sich nicht entmutigen zu lassen, nicht nur die Defizite zu sehen, sondern auch mit Mut nach vorne zu schauen und Dinge zu beeinflussen, die im eigenen Verantwortungsbereich liegen.

Wenn ich auf meinen Verantwortungsbereich schaue, habe ich das Gefühl, dass Mandatsträger und Mitglieder im LV West gemeinsam – Soldat und Zivilbeschäftigter, Aktiver und Ehemaliger, Jung und Alt – sich motivieren lassen, die Herausforderungen anzugehen. Diese Vielschichtigkeit macht uns stark, sie gibt gegenseitig Halt.

Wenn ich auf meinen Verantwortungsbereich schaue, dann fallen mir folgende Themen ein: Beurteilungswesen, Zulagenwesen, moderne truppenärztliche Versorgung, abgesichertes Beihilfesystem oder ein modernes Betreuungssystem für alle Gruppen der Bundeswehr, für Aktive und Ehemalige, für Einsatzbelastete und für Familien. Sie alle sind aufgerufen, diese Liste zu ergänzen. Das sind Themen nicht nur für heute, aber wir müssen uns jetzt aufstellen, damit wir die Themen für morgen definieren, damit wir den Rahmen, der für uns unerlässlich ist, festlegen. Lassen sie uns gemeinsam kreativ an diesen Themen arbeiten mit Blick auf die Hauptversammlung 2017, denn nur wenn wir uns heute klar werden, was wir morgen regeln wollen, damit es übermorgen funktioniert, dann werden wir unserer Aufgabe im DBwV gerecht.

Meckern kann jeder. Wir haben einen anderen Anspruch an uns. Dem wollen wir nachkommen.


Thomas Sohst
Ehrlich nach innen – offensiv nach außen.