Fillon für Bundeswehr-Kampfeinsatz in der Sahelzone
Berlin - Der konservative französische Präsidentschaftskandidat François Fillon plädiert für einen Kampfeinsatz der Bundeswehr in der Sahelzone. «In Mali und in vier Anrainerstaaten kämpfen derzeit rund 3.500 französische Soldaten gegen die Unterwanderung des Landes durch islamistische Milizen», sagte Fillon der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung «Ouest-France» (27. März 2017). «Frankreich kann dort nicht ewig allein agieren.» Deutschland könnte mit seinen Überschüssen wenigsten mehr zur Finanzierung beitragen.
Die Bundeswehr ist bereits in Mali. Sie beteiligt sich an einem Ausbildungseinsatz der EU im Süden und am UN-Einsatz Minusma zur Überwachung eines Friedensabkommens im von islamistischen Milizen bedrohten Norden. Das Minusma-Engagement wurde erst im Januar ausgeweitet: Bis zu 1.000 deutsche Soldaten können nun auch auf Kampfhubschrauber des Typs Tiger zurückgreifen.
Fillon versicherte, er habe eine Vertrauensbeziehung zur Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Beide hätten einen «ähnlichen Blick auf Gesellschaft und Wirtschaft» und er stehe ihr näher als dem SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz. Fillon plädierte für eine «Wiederbelebung Europas» über eine deutsch-französische Initiative. Die würde er aber «mit jeder deutschen Regierung ergreifen». «Seien wir realistisch: Frankreich und Deutschland sind zwei Kontinentalmächte, deren Schicksal eng miteinander verknüpft ist.»