20.08.2019
dpa

Kampf gegen Käfer und Klimakrise: Bundeswehr prüft Amtshilfe im Wald

Berlin. Die Bundeswehr prüft einen Hilfseinsatz in deutschen Wäldern, um die vielerorts verheerende Borkenkäferplage einzudämmen. Dies teilte das Verteidigungsministerium in Berlin am Dienstag (20. August) mit. Der Truppe lägen aus verschiedenen Regionen Anfragen vor, Amtshilfe zu leisten. Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) bat darum, dass sich die Länder mit den militärischen Landeskommandos vor Ort in Verbindung setzen. Nötig seien «präzise Fachgespräche unter Beteiligung der Betroffenen».

Die deutschen Waldbesitzer sprechen wegen der aktuellen Borkenkäfer-Plage, vielen Sturmschäden und der langanhaltenden Dürre von einer «Jahrhundertkatastrophe» hierzulande und erwarten Milliardenkosten. Der Dachverband der Waldeigentümer geht davon aus, dass 2018 und 2019 insgesamt 70 Millionen Festmeter sogenannten Schadholzes anfallen - im wesentlichen «Käferholz» und bei Stürmen umgeknickte Bäume. Ein Festmeter entspricht einem Kubikmeter. Allein der Abtransport könnte nach Schätzungen 2,1 Milliarden Euro kosten. Im Kampf gegen die Borkenkäfer kommt es darauf an, befallenes Holz schnell aus dem Wald zu holen - damit kommen aber vor allem viele private Waldbesitzer kaum nach.

Laut dem Verband der Waldeigentümer sind alle Baumarten von der Krise im Wald betroffen, Nadel- wie Laubbäume. Borkenkäfer und Nonnenspinner setzen Fichten und Kiefern zu, Buchen und Erlen litten unter einem Pilzbefall, die Eiche unter dem Eichenprozessionsspinner. «Mittlerweile sind die Schäden an den Bäumen auch für den Laien nicht mehr zu übersehen», heißt es auf der Homepage.

Amtshilfe kann die Bundeswehr gemäß Artikel 35 Absatz 1 des Grundgesetzes leisten. Sie stellt keinen formellen Einsatz dar und ist auf technische Unterstützung wie Unterbringung, Versorgung oder Transport beschränkt.