General Zorn bei einem Besuch der Bundeswehr im Jahr 2019. Archivfoto: Bundeswehr/photothek.net/Thomas Imo

General Zorn bei einem Besuch der Bundeswehr im Jahr 2019. Archivfoto: Bundeswehr/photothek.net/Thomas Imo

16.02.2023
ch

"Können uns von Ukrainern eine Scheibe abschneiden"

Ukrainekrieg, Waffenlieferungen, NATO: General Eberhard Zorn – Deutschlands ranghöchster Soldat – hat der „Welt“ ein Interview gegeben. Hier seine wichtigsten Aussagen.

Der Generalinspekteur der Bundeswehr über:

  • Waffenlieferungen aus dem Westen: „Wie die Ukrainer neue technologische Entwicklungen schnell und kostengünstig in den Krieg einführen, davon können wir uns eine Scheibe abschneiden.“
  • Nachschub an die Ukraine: „Generell müssen die Kapazitäten in den Rüstungsunternehmen hochgefahren werden. Es braucht die berühmte dritte Schicht, um die Kapazitäten in der Produktion zu erhöhen: für Munition und auch für die komplexeren Waffensysteme.“
    Die Rüstungsindustrie hochfahren – eine Forderung, die der DBwV-Bundesvorsitzende Oberst André Wüstner auch angesichts der prekären Lage der Bundeswehr schon mehrfach aufgestellt hat.
  • das Abschreckungspotenzial der NATO: „Wenn ich schaue, wie das Bündnis im Baltikum und Osteuropa aufgestellt ist, dann besteht das volle Abschreckungspotenzial. Die vielen Kräfte vor Ort sind belastbar.“
  • die nicht fertige Nationale Sicherheitsstrategie: „Ich persönlich sehe in der Strategie eine Riesenchance, dass wir ein dynamisches Papier erarbeiten, dynamischer als das Weißbuch.“ Zorn nennt Großbritannien und die USA als mögliche Vorbilder. Die würden ihre Strategien bei einer geänderten Sicherheitslage einfach anpassen.
  • deutsche Panzer in der Ukraine: „Ich gehe davon aus, dass unsere Leoparden und Marder noch im März in der Ukraine zum Einsatz kommen.“

Die Bundeswehr hatte am Montag mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten am Kampfpanzer Leopard 2 begonnen. Sie soll zum Ende des ersten Quartals abgeschlossen sein. Die Bundesregierung hat der Ukraine 14 Leopard 2A6 zugesagt.

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