Der MedEvac in Köln/Wahn, die "fliegende Intensivstation" der Bundeswehr, ist in erhöhte "Stand-By"-Bereitschaft versetzt worden. Foto: Bundeswehr/Kevin Schrief

Der MedEvac-Airbus in Köln/Wahn, die "fliegende Intensivstation" der Bundeswehr, ist in erhöhte "Stand-By"-Bereitschaft versetzt worden. Foto: Bundeswehr/Kevin Schrief

06.08.2020
av/yb/dpa

Bundeswehr hält Soforthilfe für den Libanon bereit

Nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut stellt die Bundesregierung mit den schnell verfügbaren Kräften der Bundeswehr der libanesischen Regierung weitere Soforthilfe zur Verfügung, teilt das Bundesministerium der Verteidigung mit. Hierzu sei in Köln/Wahn die "fliegende Intensivstation" der Bundeswehr - für den Strategischen-Patienten-Lufttransport (StratAirMedEvac) - in erhöhte "Stand-By"-Bereitschaft versetzt worden. Ebenso werde die Luftwaffe in den heutigen Morgenstunden (Donnerstag, 6. August) mit einer Global 5000 ein medizinisches Erkundungsteam der Bundeswehr nach Beirut fliegen.

Wie das BMVg mitteilt, ist die Korvette "Ludwigshafen am Rhein" aus ihrem derzeitigen Auftrag bei der UN-Mission UNIFIL herausgelöst worden und bereits um 7 Uhr Ortszeit aus Limasol auf Zypern ausgelaufen. Nach etwa sechs Stunden werde sie in Beirut eintreffen, um mit der Besatzung, inklusive einem Schiffsarzt, vor Ort zu unterstützen.

Auch ein schnell verlegbares Luftrettungszentrum des Sanitätsdienstes der Bundeswehr ist alarmiert, heißt es in der Mitteilung weiter. Dieses halte sich mit einem Erkundungsteam bereit, um in weniger als 96 Stunden dieses hochmobile "Lazarett" in Beirut zu betreiben.

Der Militärattachè an der Deutschen Botschaft in Beirut stehe zudem für die Koordinierung der Hilfsmaßnahmen im engen Kontakt mit dem Krisenstab der libanesischen Streitkräfte. "Die Koordination der Hilfsmaßnahmen ist sehr wichtig, da viele europäische Staaten spontan ihre Hilfe angeboten haben."

Weitere Unterstützung kommt von ziviler Seite aus Deutschland: Agenturen melden, dass bereits am Mittwochabend erste Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) in Richtung Libanon aufgebrochen sind. Im Auftrag der Bundesregierung sollen ein Team der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Rettung Ausland (SEEBA) sowie ein Botschaftsunterstützungteam vor Ort helfen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Heiko Maas hatten der libanesischen Regierung schnelle Hilfe zugesagt. "Mit großer Bestürzung habe ich von der schweren Explosion in Beirut erfahren, die zahlreiche Opfer gefordert hat", heißt es in einem Kondolenzschreiben der Kanzlerin an den libanesischen Regierungschef Hassan Diab. "In dieser schweren Zeit können Sie auf die Hilfe und Unterstützung der Bundesregierung zählen", fügte Merkel hinzu.Nach Angaben von "Bild" steht auch Außenminister Heiko Maas im engen Kontakt mit seinem libanesischen Amtskollegen. Das Ausmaß der Zwerstörung sei kaum zu fassen, sagt Maas. "Die Bilder der Verwüstung in Beirut treffen uns mitten ins Herz, sie schmerzen".

Am Dienstagabend hatte eine gewaltige Explosion im Hafengebiet der libanesischen Metropole große Teile der Stadt verwüstet. Nach jüngsten Meldungen kamen mehr als 130 Menschen ums Leben, rund 5000 wurden verletzt. Die Krankenhäuser in der Stadt - einige wurden bei der Explosion beschädigt - sind komplett überfordert. Die genaue Ursache der Explosion ist noch unklar. Sie steht möglicherweise in Verbindung mit großen Mengen Ammoniumnitrat, die jahrelang in einer Lagerhalle ohne besondere Sicherheitsvorkehrungen gelagert wurden.

 

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