Der DBwV-Bundesvorsitzende Oberstleutnant André Wüstner (l.) bei der Diskussion Foto: Bundeswehr/Schönbrodt

Der DBwV-Bundesvorsitzende Oberstleutnant André Wüstner (l.) bei der Diskussion Foto: Bundeswehr/Schönbrodt

04.10.2018

Innere Führung bewegt die Bundeswehr

Nach dem Parlamentarischem Abend ist vor dem Parlamentarischem Abend! So oder so ähnlich kommt es einem dieser Tage im politischen Zentrum Berlin vor, denn direkt nach dem erfolgreichen Abend des Deutschen BundeswehrVerbands schloss sich das Zentrum für Innere Führung der Bundeswehr mit einem ebenso interessanten und spannenden parlamentarischem Abend an.

Das Thema stand natürlich ganz im Zeichen der Inneren Führung – ein Thema, das für den DBwV nicht nur seit den Geschehnissen des letzten Jahres von besonderer Bedeutung ist. Generalmajor Reinhardt Zudrop verdeutlichte in seiner Eröffnungsrede den hohen Stellenwert der politischen Bildung für die Bundeswehr, denn nur ein Soldat, der sich seiner Sache bewusst ist, handelt aus Überzeugung und unter Einhaltung demokratischer Werte, Normen und Gesetze.

Das Zentrum für Innere Führung genießt sowohl in der Bundeswehr als auch in der Gesellschaft höchste Anerkennung. Damit dies auch so bleibt, entwickelt sich das Zentrum Innere Führung stetig weiter. Im Fokus der Arbeit stehen neben der politischen Bildung auch noch Coachings und Trainings für Führungskräfte, sowohl aus dem Zivilen- als auch aus dem militärischen Bereich. Menschenführung muss eben erst einmal gelernt werden.

Der Abend hielt aber noch mehr parat. Eine hochkarätige Auswahl an Experten, darunter der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages Hans-Peter Bartels, Thomas Silberhorn, Staatssekretär im Bundesministerium für Verteidigung, Prof. Dr. Kopf, Leiter der Abteilung Kommunalentwicklung und Streitkräfte im Ministerium für Sport und Inneres des Landes Rheinland-Pfalz sowie Oberstleutnant André Wüstner, der DBwV-Bundesvorsitzende, prägten den Abend durch eine spannende Debatte. Es ging unter anderem darum, mit welchen Herausforderungen Führungskräfte der Bundeswehr eigentlich zu kämpfen haben und wie es eigentlich mit dem Ansehen der Bundeswehr in der Öffentlichkeit aussieht.

Wüstner stieg ohne Umschweife in die Debatte ein und benannte die Probleme in Punkto Innere Führung ganz konkret. Die Soldaten brauchten in erster Linie mehr Zeit um sich auf Kernthemen der Inneren Führung und ihre Untergebenen konzentrieren zu können. Der Alltag militärischer Führungskräfte sei jedoch zunehmend geprägt von zeitraubenden bürokratischen Vorgängen und Regeln. Letztendlich führe dies auch dazu, dass Soldaten aufgrund der Vielzahl von Vorschriften keine Entscheidungen mehr treffen können. Zu groß seien die Bedenken vor Fehlern. Auch das müsse sich ändern. Fehler zu machen gehört zur Inneren Führung und auch durch Fehler können Vorgesetze lernen.

Der couragierte Vorstoß zum lückenlosen Abbau von Führungshemmnissen verdeutlichte darüber hinaus, wie wichtig das Thema für den Bundesvorsitzenden ist. Nicht zuletzt steht es seit langem ganz oben auf der Agenda. Bereits 2017 forderte Oberstleutnant André Wüstner im Kontext zum vom BMVg aufgelegten „Dialog Innere Führung Heute“, durch Entbürokratisierung des Dienstalltags und ausreichende Bereitstellung von Ressourcen wie Zeit, die Innere Führung wieder flott zu machen. Der Beifall des Publikums, in dem sich viele Soldaten wiederfanden, bestätigte, wie wichtig die Umsetzung dieser Forderungen ist.

Auch der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels, stimmte dem zu. Desweiteren fügte er hinzu, dass Innere Führung nicht für selbstverständlich betrachtet werden könne. Es ist die Aufgabe der Politik, jedem einzelnen Soldaten klar zu machen, dass er für die Freiheit, Demokratie und den Rechtsstaat einsteht. Wer das nicht verinnerlicht hat, der habe nichts bei der Bundeswehr verloren.

Die ein oder andere Frage konnte im Anschluss an die Diskussion noch geklärt werden. Es war ein informativer Abend mit mehr als einhundert Gästen, Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und natürlich der Bundeswehr in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz. Die Innere Führung bewegt eben nicht nur die Bundeswehr, sondern auch das politische Berlin. Da darf der DBwV natürlich nicht fehlen!

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