Am Ostersonntag 2010 nehmen Soldaten bei einer Trauerfreier im Feldlager Kundus Abschied von Kameraden. Nils Bruns, Robert Hartert und Martin Augustyniak waren zwei Tage zuvor, an Karfreitag, bei einem Gefecht gefallen. Foto: dpa

Am Ostersonntag 2010 nehmen Soldaten bei einer Trauerfreier im Feldlager Kundus Abschied von Kameraden. Nils Bruns, Robert Hartert und Martin Augustyniak waren zwei Tage zuvor, an Karfreitag, bei einem Gefecht gefallen. Foto: dpa

29.03.2018
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Krieg in Afghanistan: Das Karfreitagsgefecht jährt sich zum achten Mal

Berlin. Es waren die wohl schwärzesten Stunden in der Geschichte der Bundeswehr: Am 2. April 2010, einem Karfreitag, wurde eine Bundeswehr-Patrouille bei der kleinen Ortschaft Isa Khel im Norden Afghanistans aus dem Hinterhalt heraus angegriffen. Im Laufe des zehnstündigen Gefechts fielen Nils Bruns, Robert Hartert und Martin Augustyniak. Elf ihrer Kameraden des Fallschirmjägerbataillons 373 aus Seedorf wurden zum Teil schwer verwundet. Es war das bis dahin verlustreichste Gefecht der Bundeswehr. Unter schwerem Beschuss flogen US-Hubschrauber die Verwundeten aus, sonst wären unter Umständen noch mehr Tote zu beklagen gewesen.

Das „Karfreitagsfecht“ ist seitdem der Inbegriff des Kampfeinsatzes der Bundeswehr in Afghanistan. Es war ein Wendepunkt: Bis dahin hatte sich die Politik stets geweigert, von einem „Krieg“ am Hindukusch zu sprechen – nun konnte sie aber nicht länger die Augen vor der Realität verschließen. Erstmals besuchte Kanzlerin Angela Merkel einen Trauergottesdienst für gefallene Soldaten. Im Einsatz bekam die Truppe nun endlich die Ausrüstung, die sie benötigte, um im Gefecht zu bestehen. Die Einsatzversorgung wurde in den folgenden Jahren gesetzlich verbessert, viele Anregungen des Deutschen BundeswehrVerbands wurden dabei von der Politik aufgegriffen.
 
„Der 2. April 2010 war eine Zäsur in der Geschichte der Bundeswehr“, sagt Hauptmann Andreas Steinmetz, Stellvertretender Bundesvorsitzender, „jedes Jahr, wenn die Ostertage nahen, denken wir an diesen Karfreitag, an dem unsere jungen Kameraden aus dem Leben gerissen wurden. Wir werden alles dafür tun, dass sie nie in Vergessenheit geraten.“
 
Für den Deutschen BundeswehrVerband ist klar: Es gilt, das Andenken an die Toten aufrecht zu erhalten. An die Toten des Karfreitagsgefechts, aber auch an die vielen anderen, die im Dienst und Auftrag des Parlaments in den Auslandseinsätzen ihr Leben ließen. Die Politik muss immer wieder daran erinnert werden, dass die Soldaten in den Einsätzen nicht nur die beste Ausrüstung verdienen, sondern ebenso Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit. Denn auch heute ist die Bundeswehr weltweit an gefährlichen Einsätzen beteiligt. Dass sich Ereignisse wie jene nahe Kundus im April 2010 irgendwann wiederholen, kann nie ausgeschlossen werden.

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