Alle kommen zum Finale: Die 800 Akteure aus sieben Nationen gestalten das Finale gemeinsam. Foto: DBwV/Vieth

Alle kommen zum Finale: Die 800 Akteure aus sieben Nationen gestalten das Finale gemeinsam. Foto: DBwV/Vieth

24.09.2019
Amina Vieth

Taktgefühl im Blut - 800 Akteure gestalten unvergessliches Musikfest der Bundeswehr

Düsseldorf. Blasmusik ist nur was für Hochbetagte? Weit gefehlt. Wie modern, schwungvoll und mitreißend die Klänge von Trompete, Saxofon, Klarinette und Co. sein können, bewiesen die 800 Akteure beim Musikfest der Bundeswehr in Düsseldorf. Im ausverkauften ISS Dome, der sich von einer Eishockey-Arena in eine multimediale Showbühne verwandelte, präsentierten die Musiker aus sieben Nationen unterschiedlichste Melodien und anspruchsvolle Choreografien. Für ein überragendes Feuerwerk sorgte das fulminante Finale mit Adel Tawil. Leitfaden der Veranstaltung war 30 Jahre Mauerfall.

Am 9. November jährt sich der Mauerfall zum 30. Mal. Ein historisches Ereignis, das immer im Gedächtnis bleiben sollte, wie Moderator Johannes B. Kerner betonte. Mit der DDR-Ikone Willi, ein Trabant, kam er in den großen Saal gefahren, zusammen mit Musikfest-Maskottchen Paul. Ein großer Bär, der den Besuchern später noch mit seinem „Bären Booster“ viel Freude bereitete, da er kleine Plüschbären ins Publikum schoss. Vor dem Bühnenbild, der Mauer, drehten sie ihre Runden.

Videosequenzen erinnerten an die Zeiten der Grenze zwischen Ost und West – und ihrer Überwindung. „Wir möchten Mauern einreißen und zumindest musikalisch keinen Stein auf dem anderen lassen“, betonte der Moderator, der gemeinsam mit Peter Bohrer, Stellvertreter des Inspekteurs der SKB, das Musikfest eröffnete. Über Radioandernach, das die Show live übertrug, konnten auch alle Soldaten in den Einsatzgebieten daran teilhaben.

Die Big Band der Bundeswehr begleitete die ganze Show über musikalisch von der Tribüne aus. Die Höhepunkte spielten sich dann auf der Bühne ab.

Die „Royal Band of Belgian Air Force“ brachte die Besucher zu Klängen von Michael Jackson zum Mitklatschen und vor allem durch den unterhaltsamen Dirigenten zum Lachen. Das Luftwaffenmusikkorps Münster ließ die Instrumente für einen Moment ruhen, um „Flieger, grüß mir die Sonne“ zu singen. Ein paar der Akteure tauschten Uniform gegen Star-Wars-Kostüme und bekämpften sich mit Laserschwertern zu den Klängen der Weltraum-Saga.

Besonders im Gedächtnis bleiben dürfte den Gästen Feldwebel Olivia Nossel vom Ausbildungsmusikkorps Hilden. Auf Inlinern rollte sie schwungvoll durch den Saal und spielte dabei ton- und taktsicher ihr Saxofon. Alles live – hier war gar nichts Playback.

Ebenso schwungvoll präsentierten sich die Tänzerinnen aus Schottland, die sich zu den Klängen von Pipers Trail schon nahezu ballettartig durch den Saal bewegten und mit ihrer Choreografie für ordentlich Beifall sorgten.

Musiker aus 9.000 Kilometer Entfernung angereist

Der Blickfang des Tages waren die Gäste aus dem 9.000 Kilometer entfernten Südkorea. Noch viel mehr als die landestypischen Klänge der „Republic of Korea Ministry of National Defense´s Traditional Band“ zogen die Tänzer und Tänzerinnen in ihren farbfreudigen Gewändern in ihren Bann. Die Frauen verzauberten mit ihrem Fächertanz, die Männer beeindruckten mit ihrem Mix aus Tanz und Kampfkunst.

Dass auch ohne Tanz und Blasinstrument den Gästen die Münder offen stehen bleiben, zeigte das „Top Secret Drum Corps“ aus der Schweiz. Die Trommler bewiesen nicht nur einzigartiges Taktgefühl, indem sie rückwärts marschierten, die Stöcker durch Würfe mit ihrem Gegenüber tauschten, auf der Trommel des Nachbarn spielten – auch mit brennenden Sticks –, sie zeigten auch eine vielseitige Choreo – selbstverständlich alles im Takt.

Wer bis dahin noch nicht einmal Gänsehaut hatte, als beispielsweise zu ergreifenden Tönen Soldaten mit den Flaggen der 16 Bundesländer in die Halle traten und die Einheit besungen wurde, der dürfte spätestens zum großen Finale mit allen Beteiligten nicht mehr ruhig auf dem Platz gesessen haben. Sänger Adel Tawil kam hinzu und sang unter anderem „Freiheit“ von Westernhagen. Damit unterstrich er die Bedeutung des Mauerfalls und der Einheit. Er gab auch noch einige seiner Songs zum Besten.

Bei so einem großen Ereignis war natürlich auch der Landesverband West mit einem Infostand vertreten, der DBwV ist zudem Partner des Musikfestes. „Wir möchten den Verband hier erlebbar machen und auch beraten“, betonte Carsten Pfenning, Geschäftsführer des LV West. Vor den Veranstaltungen – eine nachmittags, eine abends mit je 6.000 Zuschauern – kamen Pfenning und sein Team mit den Besuchern ins Gespräch, darunter viele Soldaten. Seitens des DBwV haben neben zahlreichen Mitgliedern auch Gruppen aus verschiedenen Kameradschaften als Gruppen teilgenommen. Als offizielle Vertreter des DBwV waren der Bundesvorsitzende, der Vorsitzende SKB und der Landesvorsitzende West dabei.

Wer beim vierten Musikfest der Bundeswehr am 26. September 2020 dabei sein möchte, sollte sich jetzt schon Tickets sichern. Die Karten sind schnell vergriffen. Bohrer, der jetzt im Ruhestand ist, kündigte bereits an, im kommenden Jahr in zivil als Gast dabei zu sein. Mehr Infos unter www.musikfestbw.de

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