Weit auseinanderliegende Camps, Zelte in unterschiedlichen Größen: Die Übung Trident Juncture war ein Prüfstein für die Betreuungskommunikation. Foto: Bundeswehr/Kevin Schrief

Weit auseinanderliegende Camps, Zelte in unterschiedlichen Größen: Die Übung Trident Juncture war ein Prüfstein für die Betreuungskommunikation. Foto: Bundeswehr/Kevin Schrief

21.11.2018
kg

Trident Juncture: Eine Herausforderung für die Betreuungskommunikation

Deutschland und das Internet: Eine Beziehung, die bekanntlich nicht immer gut funktioniert. Breitband ist auf dem flachen Land oft ein Wunschtraum, Glasfaser häufig noch ein Fremdwort, WLAN ist vergleichsweise selten zu finden. Die Bundeswehrkasernen machen da keine Ausnahme. Nur im Ausland läuft es – auch bei der Bundeswehr: In Einsätzen können Soldaten und Soldatinnen mittlerweile relativ stabil über das Internet mit ihren Angehörigen telefonieren, videotelefonieren, chatten und surfen.

Ein Prüfstein für die Betreuungskommunikation im Ausland ist aktuell die Übung Trident Juncture 2018. Die Rahmenbedingungen in Norwegen sind anspruchsvoll: Über 8000 deutsche Teilnehmer, weit auseinanderliegende Camps und Zelte in unterschiedlichen Größen mussten bei der Planung berücksichtigt werden. „Trident Juncture 2018 stellt für die Betreuungskommunikation eine Herausforderung dar“, sagt Oberst i.G. André Abed, der als Referatsleiter FüSK III2 im BMVg die Betreuungskommunikation verantwortet. Maßnahmen der Betreuung und Fürsorge seien aber ein wichtiger Ausgleich zu den besonderen Herausforderungen des Dienstes. Dies gelte neben den Einsätzen insbesondere auch für die Teilnahme an längeren Übungen im Ausland.

Und die Möglichkeit, auch hier kostenfrei zu telefonieren und das Internet zu nutzen, sei eben ein wichtiger Baustein in Fragen Attraktivität und Erhalt der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr, so Abed. „Sie trägt dazu bei, die mit der Übung für die Soldaten und ihre familienverbundenen Belastungen besser zu bewältigen.“ Wie im Einsatz wird auch bei Trident Juncture 2018 zusätzlich das Betreuungsfernsehen bwtv und das Betreuungsradio Radio Andernach angeboten.
Aus Sicht von Teilnehmern der Übung läuft die Versorgung mit Internet und Telefonie rund. „Schon das Vorkommando konnte sich problemlos über den Server verbinden lassen“, heißt es auf Nachfrage in Norwegen. Klar war schon im Vorfeld: Das LTE-Netz würde bei dieser Großübung schnell an seine Grenzen kommen. Die Camps wurden je nach Standort mit Glasfaser oder Richtfunk ausgestattet. Betreuungsfernsehen wird durch SAT-TV-Container sichergestellt. In den Stellungen der Flugabwehr wurde zum ersten Mal überhaupt zwei Betreuungskommunikationscontainer aufgestellt, die jeweils feste PC-Arbeitsplätze und Arbeitsplätze für Notebooks bieten.
 
Anspruchsvoll ist die Übung in Sachen Betreuungskommunikation auch deswegen, weil ein neues System eingeführt wird: Künftig soll jeder Soldat und jede Soldatin mit einer individualisierten Plastikkarte „in den Einsatz ziehen“. Man lässt sich im jeweiligen Hauptserver registrieren. Die Plastikkarte enthält eine Nummer und ein Passwort, das beim ersten Gebrauch freigerubbelt werden muss. Mit diesen Zugangsdaten kann in Norwegen derzeit in allen Zelten WLAN genutzt werden. Die Karte bleibt beim Anwender und soll künftig in jedem Einsatz weiterverwendet werden.
 
Um den Energiebedarf zu decken, kamen Mehrfachstecker im großen Stil zum Einsatz, denn die Anzahl der Steckdosen reichte bei Weitem nicht für alle Soldaten. Genutzt werden durften die Steckdosen allerdings nur für Kommunikationsgeräte wie Handy oder Notebook. Fön oder Wasserkocher mussten zu Hause bleiben, weil deren Nutzung das Stromnetz überlastet hätten.
 
Man habe einen enormen Koordinationsaufwand durch die Zentrale Steuerstelle Betreuungsmedien (ZSSBeM) im Streitkräfteamt bewältigen müssen, so Abed, und damit auch die Gelegenheit erhalten, entsprechende Verfahren für Großübungen im Ausland einer Belastungsprobe zu unterziehen. Hier konnte man sich einmal mehr auf die im Einsatz bereits bewährte und zuverlässige Zusammenarbeit mit dem Rahmenvertragspartner Airbus DS abstützen.  „Aus unserer Sicht ein großer Erfolg“, sagt Abed. Für die Weiterentwicklung der Betreuungskommunikation sollen und werden die Erkenntnisse aus der Übung Trident Juncture einfließen.

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