01.10.2024
dpa

Bundeswehr-Maschine holt Botschaftspersonal aus Beirut

Deutsche sind schon länger aufgefordert, den Libanon zu verlassen. Nun hat ein Bundeswehrflugzeug mehr als 100 Personen aus der Hauptstadt Beirut ausgeflogen.

Berlin. Angesichts der sich verschärfenden Lage im Libanon hat ein Flugzeug der Luftwaffe Botschaftspersonal aus der libanesischen Hauptstadt Beirut ausgeflogen. An Bord der Bundeswehrmaschine waren nach Angaben des Auswärtigen Amtes rund 110 Passagiere. Das Flugzeug landete am Montagabend, 30. September, in Berlin auf dem Hauptstadtflughafen BER, wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes bestätigte.

Ausgeflogen wurden im Rahmen einer sogenannten diplomatischen Abholung entsandte Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Beirut, deren Familienangehörige sowie Angehörige deutscher Mittlerorganisationen. «Auf der Bundeswehrmaschine werden zudem vor allem auch aufgrund medizinischer Umstände besonders gefährdete deutsche Staatsangehörige mitgenommen», hatten das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium mitgeteilt.

Es seien nicht alle Passagiere deutsche Staatsangehörige, da auch Familienangehörige von Mitarbeitern des Auswärtigen Amtes dabei seien, hieß es.

Angesichts der Lage in der Region hatte das Auswärtige Amt die Krisenstufen für die deutschen Auslandsvertretungen in der libanesischen Hauptstadt Beirut, in Tel Aviv und in Ramallah im Westjordanland am Wochenende noch einmal angehoben und eine «diplomatische Abholung» eingeleitet. Die Botschaften sollen arbeitsfähig bleiben, nicht dringend benötigtes Personal aber ausfliegen.

«Alle Deutschen in Libanon sind seit Oktober 2023 zur Ausreise aufgefordert», betonten die Ministerien. Im Libanon verbliebene Deutsche würden weiter durch die Botschaft bei der Ausreise über kommerzielle Flüge und andere Wege unterstützt.

Die Bundesregierung geht vor dem Hintergrund der israelischen Angriffe auf die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon davon aus, dass sich noch rund 1.800 deutsche Staatsangehörige in dem Land befinden. Eine entsprechende Zahl von Menschen habe sich auf der Krisenvorsorgeliste Elefand des Auswärtigen Amtes registriert, sagte ein Ministeriumssprecher.